Raml vor dem Aus

Michael Raml, FPÖ-Stadtrat in Linz, steht vor dem Aus.

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Michael Raml, FPÖ Linz

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2015 war das Jahr der FPÖ. Mit 25% Stimmenanteil sicherte sich die FPÖ in Linz einen zweiten Sitz in der Landeshauptstadt. 2015 war das Jahr der Fluchtbewegung von der – mit ihrer Hetze – die FPÖ profitierte. Darnach ging es bergab, sogar steil bergab mit dieser Partei.

2019 musste der damalige Vizebürgermeister und rechte Burschenschafter Detlef Wimmer das Handtuch werfen. Er wurde wegen einer Affäre, die bis heute nicht gänzlich geklärt ist, von seinen politischen Posten entordert. Seither fristet Herr Wimmer, der sich gern mit Titeln aus dem Bundesheer schmückt, ein eher kümmerliches Dasein. Keiner will mich, könnte seine Devise als Jurist und Geschäftsführer einer kleinen Consult GmbH lauten.

2019 flog die FPÖ aus der Bundesregierung, weil sich H.C.Strache im sogenannten Ibiza-Video um Kopf und Kragen redete. Der damalige Bundesparteiobmann wurde aus der FPÖ gejagt und von allen politischen Ämtern entordert. Der Erfinder des „größten Spitzelskandals der 2.Republik“ und Rohrkrepierers der FPÖ sitzt heute wegen Bestechlichkeit auf der Anklagebank und wartet auf sein Urteil. Auch für ihn gilt bis dahin die Unschuldsvermutung.

Die nachfolgenden Jahre brachte die FPÖ in schwere Turbulenzen. Den Richtungsstreit die FPÖ noch weiter nach rechts zu lenken, entschied vor kurzem der Herr der Ponnies, der rechtsrechte Klubobmann der FPÖ, Herbert Kickl. Die oberösterreichischen Freiheitlichen wehrten sich erfolglos dagegen. FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner konnte schon mit Heinz-Christian Strache nicht wirklich – zu wenig intelligent – und Haimbuchner kann auch mit Kickl nicht, weil zu krawallerisch. Aber Haimbuchner hat eine Wahl zu schlagen in OÖ am 26. September 2021 und Haimbuchner weiß, dass er nur verlieren kann. Das weiß auch Michael Raml von der Stadt-FPÖ. Und eine Flüchtlings-Tragödie ist auch nicht in Sicht, die Stimmen bringen könnte, auch wenn beide – Raml und Haimbuchner – versuchen, diese herbeizureden.

Nun macht sich Michael Raml Sorgen, angesichts der schwachen Umfragewerte. Sitzt doch Raml auf dem Schleudersitz, nicht jedoch sein Parteifreund und Burschenschafter-Kollege Markus Noveska, verehelichter Hein, dessen Sessel der einzig verbleibende ihm den Stadtratssitz auch weiterhin sichern dürfte.

Michael Raml rechnet also mit schweren Verlusten der FPÖ und der daraus resultierenden Gefahr, dass Raml einen ganz normalen Brotberuf ausüben müsste um überleben zu können. Vorsorglich hat sich Raml daher heimlich, still und leise einen Sitz im OÖ-Landtag gesichert. Dieser beschert ihm auch für die nächsten Jahre weiterhin ein sicheres Einkommen ohne wirklich einen harten Brotberuf ausüben zu müssen.  Ein kluges Kerlchen dieser Raml, denn kluge Männer bauen bekanntlich vor.

Quelle: print „Alles Linz“ vom 19. August 2021

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