Linz verweigert Ute Bock die Ehre
|Keine Straßenbenennung nach Ute Bock in Linz. Die ÖVP argumentierte mit dunklen Flecken in ihrer Vita, die FPÖ merkte an, dass die in Linz geborene Ute Bock doch in Wien wirkte. Außerdem gäbe es so viele Linzer und Linzerinnen, die nicht so bekannt sind wie Ute Bock, aber vieles für Linz schon geleistet hätten.
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Ute Bock
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Eigentlich sollten in Linz sechs neue Straßen nach Frauen benannt werden. Geworden sind es nur fünf, weil sowohl ÖVP als auch FPÖ in Linz die Ute-Bock-Straße“ – benannt nach der Flüchtlingshelferin – abgelehnt haben. Die konservative bis reaktionäre Partei und die rechtsextreme Partei nehmen Linz wieder einmal in Geiselhaft – man erinnere sich nur an das Ampelpärchen, welches Linz international ins Gelächter brachte. Dass von einer FPÖ sowieso nichts anderes zu erwarten war, leuchtet bei dieser Linzer Truppe von rechtsextremen Burschenschaftern irgendwie ein, wo die Daseinsberechtigung der Frau in erster Linie ja nur als Gebärwesen für männliche Nachkommen gesehen wird. Linz verweigert also Ute Bock die Ehre. Aber gerade Linz täte gut daran, sich dieser engagierten Person zu erinnern, ist doch Ute Bock eine geborene Linzerin.
Es mag schon sein, dass es einer Ute Bock einerlei gewesen wäre, ob nun nach ihr ein Platz oder eine Straße benannt werde. Ihr galt immer nur das Mitgefühl jenen Menschen, die auf der Strecke geblieben sind, oder drohten auf der Straße zu verrecken. Ihr Engagement galt den vielen Flüchtlingen, die einer herzlose Politik einer FPÖ und später auch einer ÖVP ausgesetzt waren. Aber Mitgefühl ist für eine ÖVP unter Bernhard Bayer und einer FPÖ unter dem Burschenschafter Markus Hein sowieso kein Thema. Empathie ist zum Fremdwort geworden, christlich sozial existiert in den politischen Köpfen von schwarz und türkis schon lange nicht mehr. Aber werden sie damit wirklich eine Ute Bock los?
Im Jahr 2018 schrieben die OÖN
12. Dezember 2018
LINZ. Es war ein Antrag der Grünen und der KPÖ vom März heurigen Jahres, der nun mit einem Beschluss in der Stadtsenatssitzung umgesetzt werden soll.
Linz wird eine Straße nach der bekannten Flüchtlingshelferin Ute Bock (1942–2018) benennen. Konkret handelt es sich um ein Straßenstück in Pichling, wo die GWG derzeit ein Wohnbauprojekt umsetzt. Ausgehend von der Auhirschgasse verläuft das rund 180 Meter lange Straßenstück in westsüdlicher Richtung.
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/Linz-bekommt-eine-Ute-Bock-Strasse;art66,3082786
und „Mein Bezirk“ schrieb:
Eine Ute-Bock-Straße für Linz
21. Februar 2018, 12:51 Uhr
Die Linzer Grünen wollen das Lebenswerk der im Jänner verstorbenen Ute Bock würdigen. Sie schlagen vor, eine Linzer Straße oder einen Platz nach der Flüchtlingshelferin zu benennen. Eine entsprechende Initiative wurde gemeinsam mit der KPÖ im Gemeinderat eingebracht. Nach Vorstellung der beiden Parteien soll eine der nächsten Verkehrsflächen, die in Linz neu entstehen, nach Ute Bock benannt werden.
„Noch immer sind die großen Töchter der Stadt im öffentlichen Raum unterpräsentiert. Die Würdigung des humanistischen Lebenswerks der gebürtigen Linzerin Ute Bock würde Linz sehr gut zu Gesicht stehen“, sagt KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn. „In ihrer Rolle als Vorreiterin und Integrationsfigur in der Obdachlosenbetreuung und Flüchtlingshilfe war sie vielen Menschen ein Vorbild. Uns ist es ein Anliegen, ihr Engagement dauerhaft im öffentlichen Raum sichtbar zu machen“, so Grünen-Gemeinderat Helge Langer. Ute Bock hat sich mehr als 15 Jahre lang mit ihrem „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“ ehrenamtlich für Menschen ohne Unterstützung und ohne Obdach eingesetzt. Für ihr Engagement hat die Menschenrechtsaktivistin unter anderem das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich erhalten. Ende Jänner verstarb Ute Bock nach kurzer, schwerer Krankheit mit 75 Jahren in Wien.
Quelle: https://www.meinbezirk.at/linz/c-politik/eine-ute-bock-strasse-fuer-linz_a2414440
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Der Falter widmete Ute Bock am 10. Oktober 2012 in seiner Print-Ausgabe einen kurzen Artikel anlässlich der Verleihung des „Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich“
Gehasst, bewundet, geehrt: Ute Bock erhält Goldenes Verdienstzeichen
10.Oktober 2012
Dass diese Verleihung bewusst, „als Statement“ gemeint ist, stellte Bundespräsident Heinz Fischer gleich zu Beginn klar. „Es ist eine symbolische, aber deutliche Geste, die zeigen soll, das man ihre außergewöhnliche Arbeit schätzt“, sagte der Präsident und überreichte der Flüchtlingshelferin Ute Bock vergangenen Donnerstag in der Hofburg das „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“.
Geehrt wurde die 70-Jährige nicht nur , weil sie sich als Erzieherin jahrzehntelang um junge Burschen kümmerte, die sonst niemand wollte. Sondern vor allem, weil sie sich seit bald 15 Jahren für Asylwerber einsetzt, ihnen Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung stellt, Rechtsberatung und Deutschkurse anbietet und sich auch nicht davon beirren lässt, wenn sie deshalb auf der Straße immer wieder angepöbelt wird. Vom ersten Mann im Staat gab es hingegen nur Lob: „Ich möchte ihnen danken“, sagte Fischer, für Ihre Arbeit und auch für Ihre Beharrlichkeit.“
Quelle: Falter 10.10.2012 Falter print
Der Linzer Gemeinderat der FPÖ Günther Kleinhanns votierte gegen den Antrag von Grüne und KPÖ und führte dazu in der Gemeinderatssitzung vom 01.03.2018 aus:
GR Günther Kleinhanns (FPÖ) – Wortmeldung
„Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, meine Damen und Herren des Gemeinderates, Ute Bock ist in der österreichischen Geschichte der letzten Jahre sicher eine interessante Persönlichkeit gewesen. Vieles ist schon über sie gesagt worden. Wir sind der Meinung, dass ihre Bedeutung doch in erster Linie auf die Stadt Wien und auf das Umfeld von Wien einzugrenzen ist. Auch wenn sie in Linz geboren wurde und aufgewachsen ist, hat sie doch in Wien gewirkt. Aus dieser Betrachtungsweise und weil man die Rahmenbedingungen sozusagen noch nicht so überblicken kann, ist es nicht einmal einen Monat nach ihrem Tod schon etwas gewagt, ein endgültiges Urteil zu setzen.
Wir denken, dass die Bedeutung vor allem für Wien entscheidend ist. Von da höre ich auch noch keine anderen Signale. Als die Flüchtlingswelle auf Österreich zugerollt ist und unsere Regierung – nicht nur unsere, auch die der Nachbarstaaten – etwas vor den Kopf gestoßen war und nicht gewusst hat, wie sie handeln sollte, haben sich viele Personen nach ihren Kräften daran beteiligt, etwas für Flüchtlinge und Menschen, die Hilfe brauchen, zu tun. Ich denke, es ist für viele, die still mitgeholfen und nicht so eine Presse bekommen haben, etwas kränkend, wenn eine Person, die noch dazu in Wien gewirkt hat, hervorgehoben wird und andere, die vielleicht eher nach dem christlichen Grundsatz ‚man hilft und eine Hand soll nicht wissen, was die andere macht‘ ohne laut darüber zur reden oder dafür Werbung zu machen, die in dieser Richtung gehandelt haben, wirklich gekränkt werden könnten.
Wir denken, es sollte noch einige Zeit vergehen, damit man sich dann wirklich ein abschließendes Urteil über diese Persönlichkeit bilden kann. Wir denken, dass es obsolet ist, wenn ohnehin vom Bürgermeister, der bisher diese Angelegenheiten immer erledigt hat, die Prüfung im Linzer Archiv vorgenommen wird. Von dort wird sicher eine sachliche Aussage zu diesem Thema zu erwarten sein. Wir werden daher gegen den Antrag stimmen. Danke.“ (Beifall FPÖ)
Quelle: https://www.linz.at/Politik/GRSitzungen/GPSearch/ResultDetail?TopId=2583
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Die Gemeinderätin der ÖVP, Waltraud Kaltenhuber, schloss sich den Worten Kleinhanns von der FPÖ an und gab folgende Stellungnahme ab:
GRin Waltraud Kaltenhuber (ÖVP) – Wortmeldung
„Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, meine Damen und Herren, grundsätzlich kann ich den Ausführungen des Herrn Klubobmann Kleinhanns sehr vieles abgewinnen. Auch wir haben über Ute Bock diskutiert und sind der Meinung, dass es in ihrer Biografie doch den einen oder anderen diskussionswürdigen Punkt gibt. Das sollte in einem Gremium, wie dem Stadtsenat geschehen, das ist unseres Erachtens die beste Lösung.
Bei der Gelegenheit wollen wir aber eine Diskussion anregen. Wir wollen die Frage aufwerfen, welche Linzerinnen und Linzer es generell gibt, die in ihrem Leben besonders Positives für unsere Stadt Linz geleistet haben. Danach sollte man die Entscheidungen treffen. Es wäre nur zur Information einmal ganz interessant, die letzten zehn, 20 Plätze oder Straßen, die benannt worden sind, in einer Liste aufzulegen, damit man ungefähr weiß, in welche Richtung die Benennungen gehen. Wir schlagen auch eine Zuweisung zum Stadtsenat zur weiteren Diskussion vor.“ (Beifall ÖVP)
Die Abstimmung wurde damals mit der Gegenstimme der FPÖ dem Stadtsenat zugewiesen.
Quelle: https://www.linz.at/Politik/GRSitzungen/GPSearch/ResultDetail?TopId=2583
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Der Stadtsenat besteht in Linz aus 8 Mitgliedern. Drei werden von der SPÖ gestellt (inkl. Bürgermeister), zwei von der ÖVP, zwei von der FPÖ und ein Mitglied stellen die Grünen. Mit den Stimmen der ÖVP und der FPÖ wurde die Straßenbenennung nach Ute Bock abgelehnt.
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Sie erreichen uns auch unter http://www.heimatohnehass.at
#Ute Bock
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2021 wird in Linz die neue #Donaubrücke eröffnet. Ein eben erschienener einseitiger Artikel in den #OÖNachrichten wirft den Vorschlag auf, die neue Brücke nach dem Humanisten Johannes Reuchlin zu nennen.
Im Stadtgebiet von #Linz gibt es 1.152 #Straßennamen und nur 4% davon sind nach Frauen benannt. Aktuell fordern die #Grünen und die #KPÖ im nächsten #Gemeinderat: Benennt unsere Straßen nach Frauen!
Wir von Fiftitu% schließen uns an und fordern hinzu: „Unsere Brücke ist weiblich!“
Sie könnte zum Beispiel nach Ute Bock benannt werden, einer überzeugten Humanistin und Ikone der Zivilcourage. Die gebürtige Linzerin lebte Menschlichkeit oft auch auf eigene Kosten und war eine #Brückenbauerin parexcellence.
„Jeder Mensch lebt nur einmal und er muss das Recht haben, es sich zu verbessern, wenn er kann.“
(Ute Bock)
#FrauenStadtLinz #Frauennetzwerk #Fiftitu #Feminismus #Linz #Brückenbauerinnen #FiftituLinz #Ikonen #Donaubrücke #UteBock – hier: Linz verändert.