Burschenbundball 2020 in Linz


„Wenn er da ist, so gehe ich heim“, so oder so soll es der hochrangige OÖ-ÖVP-Politiker den Medien ausgerichtet haben.  Der Herr Landeshauptmann Thomas Stelzer, hatte urplötzlich nämlich keine Zeit mehr, diesen Ball besuchen zu können, also schickte er in seiner Vertretung den Landesgeschäftsführer der ÖVP-OÖ Wolfgang Hattmannsdorfer auf den Burschenbundball in Linz.  Hattmannsdorfer konnte bleiben, weil der, weswegen er, der Herr Politiker gleich heim gegangen wäre, nämlich nicht kam. Laut Ballorganisatoren wäre nämlich der gleich wieder hinausgeflogen, oder erst gar nicht eingelassen worden.  Martin Sellner wusste das offenbar, und zog es vor, doch lieber die Fliege zu machen. In einer OTS-Aussendung ließ nämlich das Ballkomitee der „Burschis“ vorsorglich wissen, dass „Personen unerwünscht sind, die unsere Veranstaltung als politische Kleinkunstbühne missbrauchen“ (1)

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burschenschafter-kopf

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Jedenfalls habe die ÖVP mit einem Ball-Boykott gedroht, wenn der komme und so war bei den Organisatioren und bei der FPÖ Feuer am Dach. So schlecht besucht wie heuer war der Ball eigentlich noch nie. Und damit es nicht noch schlechter ausschaue, habe man zahlreiche deutsche Kameraden, vor allem aus Bayern aus recht extremen Zirkeln und Burschenschaften, nach Linz eingeladen. Keine 800 Personen wurden gezählt am Ball, inklusive Personal und Bedienung. Neuerdings laufen die „Burschis“ ja mit Taschenuhren herum und an so mancher Ecke konnte unsere „Digimaus“ den einen oder anderen gähnend auf ihren Zeitmesser blickend sehen.

Der Ball war also fad. Und so viel Tradition wie heuer auf dem 72. Burschenbundball, war auch noch nie zu sehen. Es tanzten halt die Ewiggestrigen – manche in braunen Anzügen -, allen voran der recht extreme  Ballpräsident Franz Obermayr – ehemals FPÖ-Politiker und EU-Abgeordneter, der sich einmal gegen den Linzer Bürgermeister Franz Dobusch, als der bessere Franz positionieren wollte, Albert Cramer – 3. Landtagspräsident von der FPÖ und Abkömmling des Weingutes Cramer in Kitzeck,  Landesrat der FPÖ Günther Steinkellner, Sicherheitslandesrat Wolfgang Klinger (FPÖ) – er ist der Nachfolger des entorderten Burschenschafters Elmar Podgorschek ,  stv.LH der FPÖ Manfred Haimbuchner mit seiner Frau sowie Klubobmann der FPÖ-OÖ Herwig Mahr  und mit ihnen ein paar ausgemusterte FPÖ-Politker halt.  Der Rest gehörte den Burschenschaftern, allen voran den Organisatoren der „Arminia Czernowitz“ an.  Besonders gefreut haben soll sich das Ballkomitee über das Erscheinen des LASK-Präsidenten Siegmund Gruber, der erstmals auf diesem Ball war, wie die OÖN in ihrer print-Ausgabe berichten. Wenn das nicht abfärbt auf den LASK.

Ja, und das war es auch schon mit dem Höhepunkt der Mitternachtsquadrille, für die auch heuer wieder die Tanzschule Horn verantwortlich zeichnete. Und dann auch das noch. Es war immer Tradition, dass das Abtanzen nach dem „Burschi“-Ball im schräg gegenüber liegenden Klosterhof stattgefunden hat. Aber der Klosterhof blieb heuer zugesperrt, wegen zweimaligen Konkurs. Jetzt ist die Gaststätte Baustelle, nicht nur finanziell.

Da ging es beim alternativen „Wurst-vom-Hund-Ball“ in der Linzer Stadtwerkstatt schon ausgelassener zu. Die Veranstalter setzen damit alljährlich ein klares Zeichen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft. Der „Wurst-vom-Hund-Ball“ ist eine Alternative zum Burschenbundball unter dem Motto „Keine Angst vor Vielfalt, keine Angst vor Gleichberechtigung“.  Hoch politisch hoch dekorierte Ehrengäste konnte der „Wurst-vom Hund-Ball“ aber nicht aufweisen, dafür aber jede Menge Freude und Gelassenheit. Vielleicht könnten sich die „Burschis“ das nächste mal ein kleines Beispiel an der „Wurst vom Hund“ nehmen, dann wird es vielleicht bei ihnen auch wieder ein wenig lustiger. Vielleicht ist das auch ein Grund warum Bilder vom Ball des Burschenbundes so auffallend auffällig zurück gehalten werden.

 

(1) OTS vom 28. Jänner 2020
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200128_OTS0131/burschenbundball-2020-stellungnahme-des-ballkomitees 

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