OÖN: Pilsl (ÖVP) gibt ein Interview
|Andreas Pilsl gab den OÖN ein Interview. (Leider ist der Link der OÖN zum Interview auf Bezahlmodus gesetzt mit 4 Wochen kostenlosem Test).
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Andreas Pilsl (ÖVP), Polizeidirektor von OÖ
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Im Interview mit den OÖN kritisiert der Landespolizeidirektor von OÖ die Amstführung von Herbert Kickl (FPÖ) und vermeint, „dass er (Pilsl) mehr auf das Know-how der Leute – also der Führungskräfte der Polizei – gesetzt hätte“. Und Pilsl weiter:
„Denn wenn eine Organisation so hohe Vertrauenswerte wie die Polizei hat, dann dürfte nicht alles schlecht sein. Daher hätte ich mehr auf das Know-how der Leute gesetzt, als es der alte Minister (Kickl) gemacht hat. Ich vertraue hier aber auf Innenminister Nehammer, dass sich diese Organisationskultur wider zum Positiven verändern wird. In der Polizei sind Teamarbeit und Kameradschaft sehr wichtig, auf das Team muss man schauen.“
Andreas Pilsl spricht hier zwischen den Zeilen aus, dass Herbert Kickl (FPÖ) eine Umfärbung vornehmen wollte, um anstelle der schwarzen Seilschaften blaue Banden zu knüpfen. Teilweise waren innerhalb des Apparates die Umsetzungen schon weit fortgeschritten und einzelne Posten in Führungsebene – auch in OÖ – bereits mit AUF-Leuten (FPÖ) besetzt worden. Was tat Kickl? Im Grunde genommen nichts anderes, als es eine ÖVP im Jahr 2000 tat. Organisationsstrukturen auflösen, neu ausschreiben, um dann diese mit ihren eigenen (blauen) Leuten zu besetzen. Doch dazu kam es wegen „Ibiza“ nicht mehr. Auch die SPÖ ging einstmals so vor, mit einem kleinen aber entscheidenden Unterschied, dass sie auch sogenannte parteilose Beamte akzeptiert hatte, wenn entsprechende fachliche Qualifikation vorlag. Nicht so bei einer ÖVP und schon gar nicht bei FPÖ. Nun ist Andreas Pilsl froh, dass die schwarze Seilschaft im Innenministerium wieder hergestellt werden kann.
Auf die Frage, ob Andreas Pilsl nun froh ist, „dass nun die Grünen anstatt der FPÖ in der Regierung sitzen„, weicht der Landespolizeidirektor aus und bezieht sich in seiner Antwort auf Inhaltliches, wie Krisenmanagement und Staatsschutz. Mit den „Grünen“ konnte Pilsl noch nie und er empfindet sie genauso störend, wie eine FPÖ, oder SPÖ. Das konnte man im Jahr 2009 gut aus seinen Interviews und Argumentationen herauslesen, als er wegen des von der FPÖ ausgerufenen und erfundenen „Größten Spitzelskandal der 2. Republik“ vor dem Parlament Rede und Antwort stehen musste, ein Spitzelskandal, der für die FPÖ zum gigantischen Rohrkrepierer wurde.
Andreas Pilsl wäre beinahe interimistischer Innenminister in der „Beamtenregierung“ geworden, wären da nicht die FPÖ aber auch die SPÖ dagegen gewesen. Für eine SPÖ ist Pilsl zu ÖVP-lastig mit Tendenzen von Aversionen gegen rot, für eine FPÖ ist Andreas Pilsl eine Person, die sich einer FPÖ nicht bedingungslos unterordnen wollte. Man erinnere sich an das legendäre Interview von Andreas Pilsl („Wir sind nicht im Krieg“), dass den damaligen Sicherheitslandesrat der FPÖ in OÖ, Burschenschafter und AFD-Referent, Elmar Podgorschek zur Weißglut gebracht hatte. Für eine FPÖ stand Pilsl damals – im September 2016 – auf der Abschussliste.
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Erinnern wir uns, als im Jahr 2000 das BMI von der ÖVP übernommen wurde und der damalige Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) eine Totalumfärbung von rot auf schwarz vorgenommen hatte. Namhafte Experten in Führungspositionen innerhalb der Polizei wurden damals ins Abseits gestellt, weil sie entweder nicht rot waren, oder gar kein Parteibuch hatten. Andreas Pilsl gehörte zu dieser Zeit dem Team von Ernst Strasser an, natürlich mit Parteibuch, einem schwarzen. Und dann gab es da noch so eine Auseinandersetzung mit dem damaligen Direktor des Bundeskriminalamtes. Andreas Pilsl stand im Verdacht Material gegen die SPÖ zu sammeln – es standen Wahlen vor der Tür. Der Direktor des BKA verweigerte ihm diese Art von Zusammenarbeit und verwies ihn der Tür. Andreas Pilsl setzte sich leider durch, der Herr Direktor verlor wenig später seine Funktion (1).
Also, wenn Andreas Pilsl (ÖVP) meint, Herbert Kickl (FPÖ) hätte mehr auf die Leute Rücksicht nehmen müssen, so möge er an das Jahr 2000 denken. Und auch Pilsl ist nur deshalb in OÖ Polizeidirektor geworden, weil er ein tiefschwarzes Parteibuch besitzt und auch heute noch parteipolitisch extrem schwarz denkt, zumal die Ausschreibung für diesen/seinen Posten mangels Qualifikationen auf Pilsl zugeschnitten werden mussten. Mit einem Wort, es gab Fähigere und es gibt sie heute noch, die Fähigeren.
Andreas Pilsl ist zwar in seinem Amt gewachsen und es ist zu begrüßen, dass er mit einer FPÖ keine Freude hat, aber die Art und Weise wie unter einer ÖVP Macht ausgebaut wurde und jetzt wieder erhalten wird, gleicht eben jener eines Herbert Kickl von der FPÖ.
„Ich hätte mehr auf das Know-how der Leute gesetzt„, wäre schön gewesen, wenn er im Jahr 2000 schon so gedacht hätte. Aber dann wäre Andreas Pilsl halt nicht Polizeidirektor von OÖ geworden, weil sein höchstes Gut ist eben das Buch seiner Partei. Ja, es gibt sie die tiefschwarzen Seilschaften im Innenministerium, die leider nicht immer zum Wohl der österreichischen Gesellschaft agieren. Aber, wenn eine Organisation so hohe Vertrauenswerte wie die Polizei hat, dann dürfte nicht alles schlecht sein, wie eben Andreas Pilsl meint. Ja, das Vertrauen ist gut, aber könnte es nicht noch besser sein und werden, wenn wir uns z.B. das Desaster eines BVT ansehen? Übrigens eine Erfindung der ÖVP unter Ernst Strasser und Andreas Pilsl.
(1) https://www.diepresse.com/1282401/polizeichefs-strasser-vertrauter-vor-karrieresprung
(1) https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Drei-Spitzenpolizeibeamte-atmen-auf-ihr-Ex-Chef-schnauft;art4,112976
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