FPÖ: Buch-Historikerkommission
|Am 23. Dezember 2019 stellt die FPÖ den Bericht ihrer Historikerkommission vor. Zynisch betrachtet, wollte die rechtsaußenPartei offenbar interessierten Lesern, Wissenschaftlern und Medien eine kleine Weihnachtslektüre verabreichen.
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Historikerbericht der FPÖ – sie nennen ihn wissenschaftlich
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Für das Vorwort zur Feder gegriffen haben Norbert Hofer als Bundesparteiobman der FPÖ, Herbert Kickl als geschäftsführender Klubobmann der FPÖ und Präsident des Freiheitlichen Bildungsinstitutes, sowie Christian Hafenecker als Generalsekretär der FPÖ.
Norbert Hofer meint, dass die Ursprünge seiner FPÖ bis in das „Freiheitsjahr“ 1848 zurückreichen, das Revolutionsjahr an Unfreiheit und Unterdrückung. Und diese Unfreiheit sei von einer FPÖ in eine Freiheit verwandelt worden und „Freiheit ist unser höchstes Gut“. Ja, so kann man Geschichte auch klittern, weil 1848 es weit und breit noch keine FPÖ gab, Fürst Metternich zwar aus Wien verjagt worden war – aber wieder zurückkehrte und die Freiheit, die eine FPÖ meint, nicht jene des Bürgers sondern des Volkes ist. Mit ein Grund warum eine FPÖ bis heute erhebliche Probleme mit der Menschenrechtskonvention hat. Die Freiheit einer FPÖ ist eine Freiheit für das deutsche Volk (!), für die damals Burschenschafter kämpften, aber nicht für eine Demokratie unseres heutigen Verständnisses. Aber die Archive der Burschenschaft wurden nie geöffnet, weil erst gar nicht angefragt worden ist seitens der FPÖ bei den Schlagenden. Und das es gerade die Burschenschafter waren, die diese Freiheit 1938 geradewegs in den Nationalsozialismus führten, verschweigt Norbert Hofer lieber, weil die Burschenschafter mit einer FPÖ ja so ganz und gar nichts zu tun haben, weil sie eben halt nicht eine Vorfeldorganisation der FPÖ seien aus Sicht vieler FPÖ-Funktionäre. Ach wie peinlich die FPÖ doch Geschichtsklitterung betreibt und ein Norbert Hofer schreitet dieser voran. Hofer bedankt sich bei allen Experten, die dieses wissenschaftliche Werk (!) zusammengetragen haben.
Herbert Kickl schreibt das, was er am besten kann. Er greift politische Mitbewerber und Medien an, die diesen hoch wissenschaftlichen Bericht sowieso zerpflücken werden, weil eine FPÖ kann es diesen Linken ja sowieso nie recht machen, außer die FPÖ löse sich auf. „Diesen Gefallen werden wir ihnen aber sich nicht tun“, so Kickl weiter. Und außerdem wäre es interessant, würden sich beispielsweise die SPÖ und die Grünen endlich einmal ebenso akribisch der Aufarbeitung ihrer linksextremen Verbindungen in Vergangenheit und Gegenwart widmen. Ja, da haben wir ihn wieder, den Fingerzeig auf andere, eine Geste, die Kickl besonders gut kann, um so Zorn und Hass auf andere zu lenken. Aber was hat ein Bericht, bei der es um die Aufarbeitung der FPÖ-Geschichte gehen sollte mit Wissenschaft zu tun, wenn der Beißreflex eines Kickl wütender um sich greift, als gute wissenschaftliche Basisarbeit.
Christian Hafenecker gibt nicht viel von sich, außer pathetische Inhaltslosigkeit. Zu Weihnachten verteilte die FPÖ goodies in blauer Verpackung. Sie waren aus Schokolade und innen hohl, passend halt zu einer FPÖ. Waren diese goodies schon ein Fingerzeig auf diesen „wissenschaftlichen Historikerbericht“? Passt doch perfekt zu dieser FPÖ, wenn sie zur Erkenntnis gelangt, dass diese FPÖ – vielleicht eine andere FPÖ, aber sich nicht diese – keine Nachfolgepartei der NSDAP sei, wie es Linke gerne benennen. Was ist die FPÖ denn, Herr Hafenecker, aus welchem Lager entwickelte sie sich dann?
Insgesamt haben 17 Autoren in der Studie Stellung bezogen. Die meisten von ihnen weisen eine schwere Schlagseite zur blauen Partei auf. Das Kernthema über personelle Verbindungen einer FPÖ zur NS-Zeit behandelte Michael Wladika, dessen Arbeit noch nicht abgeschlossen ist. Über die Parteigeschichte schreibt Lothar Höbelt, die 33 „Einzelfälle“ behandelt Christian Hafenecker von denen 31 Einzelfälle also wirklich keine Einzelfälle waren und über den politischen Islam darf Frau Laila Mirzo sich auslassen. Aber wer von denen hat nun wirklich Geschichte studiert? -nur die allerwenigsten.
Wilhelm Brauneder: Er ist Vorsitzender der Kommission konnte aber aus Termingründen nicht an der Präsentation des „Historikerberichtes“ teilnehmen. Brauneder war einst Dritter Nationalratspräsident (FPÖ).
Andreas Mölzer: Leiter der Koordinierungsgruppe, ehemals Europaabgeordneter der FPÖ
Robert Nemeth: Klubdirektor des freiheitlichen Parlamentsklubs
Christian Hafenecker: Generalsekretär der FPÖ
Thomas Grischany: ehem. Mitarbeiter beim FPÖ-Nationalratspräsidenten Martin Graf und zuletzt Leiter von Heinz-Christian Straches „Denkwerkstatt“ im Vizekanzleramt
Lothar Höbelt: Haus- und Hofhistoriker der FPÖ
Laila Mirzo: Pfeifenproduzentin, Referentin bei „Kongress Verteidiger Europas“ , Diskussionsteilnehmerin für „Wochenblick“ und heftige Islamkritikerin mit bekannter Nähe zu den Indentitären.
Der Bericht nennt sich zwar Historikerkommissionsbericht, aber über ein paar Fußnoten fehlt im vieles was eine wissenschaftliche Arbeit eigentlich ausmacht. Ja, da haben sich ein paar politisch Verblendete zusammengetan und sich eine Welt geschaffen, die nach ihrem Geschmack ausgerichtet worden ist. So ist sie halt die FPÖ. Und wer hat Schuld daran? – natürlich immer die anderen.
Wer nicht unbedingt auf die FPÖ-Seite verlinken will, kann das Buch zum FPÖ-Historikerbericht auch hier abrufen.
Link:
http://www.dahamist.at/wp-content/uploads/2019/12/Buch-Historikerkommission-Web.zip
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