Kickl plante Überwachungsstaat


Herbert Kickl maßlos erzürnt. Krone führt Kickl vor.

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Herbert Kickl (FPÖ) exInnenminister

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Es war schon immer ein offenes Geheimnis, dass die FPÖ – sollte sie je an die Macht kommen – einen Überwachungsstaat plane. Dass schon allein derartige Überlegungen mit unserem Rechtsstaat und unserer Verfassung in einem demokratischen Österreich nicht vereinbar sind, wussten die FPÖ und Kickl schon immer. Jetzt so zu tun, als wären diese Überlegungen nur offenes Brainstorming gewesen, passt wiederum zu einer FPÖ und besonders zu Kickl. Verantwortung zu übernehmen, war ja nie seine Stärke.

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ORF

06. September 2019

„Kronen Zeitung“: Kickl ließ Überwachungspläne prüfen

Gegen Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sind im Zusammenhang mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) weitere Vorwürfe aufgetaucht. Der freiheitliche Minister habe den polizeilichen Nachrichtendienst nicht nur umbauen wollen, im Innenministerium wurden offenbar auch Pläne geprüft, von denen einige in Richtung Überwachungsstaat gehen, berichtete die „Kronen Zeitung“ unter Berufung auf einen BVT-Reformbericht.

Bei dem zitierten Bericht handelt es sich laut einem Sprecher des Innenministeriums um den Bericht einer Arbeitsgemeinschaft aus der von Kickl damals eingesetzten BVT-Reformgruppe. Im Rahmen dieser Reformgruppe hätten sich mehrere Arbeitsgruppen mit verschiedenen Themen beschäftigt, hieß es heute. Auszüge aus dem Bericht deuten darauf hin, dass es sich hierbei um das „Projekt Evaluierung BVT“ gehandelt hat. Im Endbericht dieser Arbeitsgruppe werden die Pläne des damaligen Innenministers von der Rechtsabteilung des BVT bewertet.

Rechtsexperten warnten

Dem Endbericht zufolge wurden unter anderem großangelegte Lausch- und Spähangriffe geprüft, schreibt die „Kronen Zeitung“. Als Teil davon werden geheime Durchsuchungen, das heimliche Eindringen in Wohnungen, Räume und Fahrzeuge zum Zweck der Installierung von Bild- und Tonaufzeichnungsgeräten genannt. „Geheim“ und „heimlich“ bedeutet in diesem Fall ohne die richterliche Genehmigung, die man derzeit für derartige Vorhaben benötigt. Außerdem sollen die Überlegungen zum Ausbau der Machtbefugnisse Pläne zur Vorratsdatenspeicherung und verdeckte Inhaltsüberwachungen beinhaltet haben.

Auch die eigenen Rechtsexperten haben in ihrer Evaluierung jedoch vor solchen Eingriffen in die Privatsphäre gewarnt. Sie bewerteten die Pläne dem Bericht zufolge als „nicht umsetzbar“, „bedenklich“ und sogar „verfassungswidrig“. Außerdem sei bei einigen Plänen die „Verhältnismäßigkeit fraglich“, urteilten die Experten. All diese Argumente nutzte Kickl nun als Verteidigungslinie, indem er laut „Kronen Zeitung“ sagte, aus dem Bericht gehe doch hervor, dass die Maßnahmen nicht umsetzbar waren.

NEOS, SPÖ, JETZT und Grüne empört

Erbost reagierte der stellvertretende NEOS-Klubobmann Nikolaus Scherak auf die von der „Kronen Zeitung“ veröffentlichten Dokumente aus dem BVT-Endbericht. „Herbert Kickl ist eine Gefahr für unsere liberale Demokratie“, sagte er in einer Aussendung. Dass die von Kickl geplante „blaue Stasi“ ohne das „Ibiza-Video“ und seine Folgen bereits Realität wäre, stellte der SPÖ-Fraktionsführer im BVT-Untersuchungsausschuss, Jan Krainer, fest.

Peter Pilz von der Liste JETZT sieht sich nach der Veröffentlichung der Pläne bestärkt. „Mein Verdacht, dass Kickl aus dem BVT eine FPÖ-Stasi machen wollte, bestätigt sich jetzt“, ließ Pilz heute per Aussendung ausrichten. „Massenüberwachungen, Ausschaltung der richterlichen Kontrolle, Parteispitzelsysteme – das sind totalitäre Überwachungsinstrumente, die in einem Rechtsstaat nichts verloren haben“, so Pilz. Er forderte Innenminister Wolfgang Peschorn auf, die Pläne zum Aufbau eines Kickl-Überwachungsstaates vorzulegen.

Pilz möchte wissen, wie weit FPÖ-Chef Norbert Hofer „in die FPÖ-Stasi-Pläne eingeweiht“ war. Sollte es keine befriedigende Antwort auf diese Fragen geben, werde er am Montag ein Verlangen auf Ergänzung der Tagesordnung des kommenden Nationalen Sicherheitsrats an die Bundeskanzlerin senden.

Die Grünen sprachen sich für ein Innenministerium ohne ÖVP- oder FPÖ-Netzwerke aus. „Die heute veröffentlichten Pläne eines Überwachungsstaats in Österreich zeigen einmal mehr – Kickl war und ist als Innenminister untragbar“, sagte Ewa Ernst-Dziedzic, grüne Bundesrätin und Kandidatin zur Nationalratswahl. „Die Überwachungsfantasien von Kickl sind weiterhin eine Gefahr für die nationale Sicherheit“, sagte sie.

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exInnenminister Kickl (FPÖ) gibt auf seiner facebook-Seite folgende Erklärung ab:

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Der Unfug über den Überwachungsstaat
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06. September 2019, 19:33 Uhr
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Liebe Freunde!
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Heute ist in den Medien wieder großes Kickl-Bashing angesagt. Die Kronen Zeitung enthüllt anhand ein paar Zettel: “So plante Ex-Innenminister Kickl Überwachungsstaat”. Alles Quatsch! Trotzdem hat es auch die Austria Presse Agentur einfach abgeschrieben und so pflanzte sich die abenteuerliche Geschichte auch in den meisten Online-Medien fort.
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Jetzt am Abend gab die Kleine Zeitung Entwarnung mit einer solid recherchierten Geschichte unter dem Titel “Hat Herbert Kickl „den Überwachungsstaat geplant“? Eher nicht.” Die Grundaussage: Die Diskussion über zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Staatssicherheit lief nur auf Expertenebene. Polizeiliche Experten wollten mehr Befugnisse, juristische Experten stellten aber fest, dass diese rechtlich nicht umsetzbar sind – und damit war das auch schon wieder vom Tisch. Ein völlig normaler Brainstorming-Prozess, wenn eine Reform eingeleitet wird, wie sie für das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung eingeleitet wurde.
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Eine Stellungnahme – zwei völlig verschiedene Geschichten
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Das Interessante dabei. Beide Zeitungen – die Krone und die Kleine – bekamen dasselbe Statement von mir zu den Vorwürfen übermittelt. Es lautet so:
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Die Notwendigkeit der BVT-Reform steht außer Streit, sie war bereits im Regierungsprogramm verankert. Dazu bedarf es zunächst einer Bestandsaufnahme. Die für die Reform verantwortlichen Beamten definieren in ihrem Bereich die Notwendigkeiten und loten die Möglichkeiten aus. Es gilt dabei die polizeilichen Erfordernisse mit den rechtlichen Bestimmungen in Einklang zu bringen. Erst wenn die einzelnen Prozessphasen auf der Ebene der Experten abgeschlossen sind, stehen die politischen Entscheidungen an.
Im Übrigen war die BVT-Reform regelmäßig Thema im dafür zuständigen parlamentarischen Unterausschuss. Genau dort sollen diese Dinge – unter strengster Geheimhaltung – diskutiert werden, ehe gegebenenfalls nötige gesetzliche Änderungen eingebracht werden. Die mangelnde Geheimhaltung ist eines der größten Probleme für das BVT und schadet der Sicherheit Österreichs massiv.
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Aus der Bewertung geht überdies hervor, dass der Großteil dieser Maßnahmen als nicht umsetzbar bzw. auch als nicht verhältnismäßig qualifiziert wurde. Dies trägt der heiklen Aufgabe Rechnung, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre bzw. Datenschutz zu finden. Aus polizeilicher Sicht sind oftmals weiterreichende Maßnahmen wünschenswert, denen aber verfassungsmäßig garantierte Rechte entgegenstehen können, welche zu Recht höher bewertet werden.
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Quelle: https://www.facebook.com/notes/herbert-kickl/der-unfug-%C3%BCber-den-%C3%BCberwachungsstaat/2397236213888008/

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