Dornauer gibt „Info-Direkt“ Interview
|Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer gibt dem rechtsextremen Magazin „info-Direkt“ ein Interview. Im Nachhinein betrachtet er das als schweren Fehler. Wohin geht die SPÖ, wenn Spitzenfunktionäre nicht in der Lage sind rechten Extremismus rechtzeitig erkennen zu können?
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info-Direkt Ausgabe 27, vom 25. August 2019, Seite 16 und 17
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„Info-Direkt“ ist eindeutig ein rechtsextremes Magazin und steht unter der redaktionellen Führung von Michael Scharfmüller aus Waizenkirchen. Scharfmüller ist seit Jahren am politisch äußerst rechten Rand tätig und stand als Führungsfigur des „Bund freier Jugend„ (BfJ) gemeinsam mit Stefan Magnet und weiteren 2008 in Wels vor Gericht. Scharfmüller ist seiner Überzeugung treu geblieben und führt die BfJ-Ideologie des damaligen Magazin „Jugend Echo“, an dem Scahrfmüller maßgeblich mitwirkte, mit „info-Direkt“ weiter.
„Info-Direkt“ schrieb in der Einleitung des Interviews lobend über die „offene Art von Georg Dornauer“, der „frischen Wind in die SPÖ“ bringe. Medienberichten zufolge sagte Dornauer in dem Gespräch, eine Koalition mit der FPÖ sei für ihn noch nicht vom Tisch.
In dem zweiseitigen Interview, das laut Tiroler SPÖ telefonisch stattfand, spricht Dornauer über seine Positionen zur türkis-blauen Regierung. Er kritisiert den Zwölfstundentag und nennt die Nachbesserung des von der ÖVP-FPÖ-Regierung beschlossenen Familienbonus als Koalitionsbedingung. Eine Koalition mit der FPÖ schließt er nicht „kategorisch“ aus. Damit widerspricht er seiner SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner, die die Partei nach dem Ibiza-Skandal als „nicht regierungsfähig“ bezeichnet hatte.
Der Chef der Tiroler Sozialdemokraten, Georg Dornauer, ist am Dienstag (27. August 2019) zurückgerudert. Sein Interview mit dem rechtsextremen Magazin „Info-Direkt“ sei ein „Fehler“ gewesen, sagte er im Ö1-„Mittagsjournal“.
Zunächst hatte sich Dornauer auf Twitter für das Interview gerechtfertigt und klargestellt: „Ich rede mit allen. Punkt.“ Deshalb habe er „auch in diesem Medium sozialdemokratische Positionen zum Ausdruck gebracht“. Und weiter: „Diese Tatsache bringt weder Unterstützung zum Ausdruck, noch dass ich die Blattlinie gutheiße – das Gegenteil ist der Fall.“
Am Dienstag konkretisierte Dornauer, dass es sich bei dem „Interview“ lediglich um ein Telefongespräch gehandelt habe. Er führe am Tag bis zu 70 Telefonate, darunter seien auch Medienanfragen. „Meine Nummer ist für jeden zugänglich.“ Als er vor rund vier Wochen das Telefoninterview gegeben habe, habe er auch „bei Gott nicht an irgendein rechtspopulistisches oder möglicherweise rechtsradikales Magazin gedacht“. Er habe das Medium nicht gekannt. Bei dem Anruf von „Info-Direkt“ sei er gefragt worden, ob er ein paar Fragen zur ehemaligen Regierung beantworten könne. Dass daraus ein doppelseitiges Interview wurde, darüber sei er „nicht glücklich“.
Quellen:
Links
„Bund freier Jugend“ (BfJ)
https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_freier_Jugend
„Bund freier Jugend“ (BfJ)
http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/februar-2004/bund-freier-jugend-bfj
„Bund freier Jugend“ (BfJ)
http://www.dahamist.at/index.php/category/b/bund-freier-jugend/
„Bund freier Jugend“ (BfJ) ehem. AfP-Jugend
https://www.stopptdierechten.at/2010/11/18/die-afp-jugend/
Michael Scharfmüller blamiert sich
http://www.dahamist.at/index.php/2018/10/23/michael-scharfmueller-blamiert/
Eine Analyse von Michael Scharfmüller
http://www.dahamist.at/index.php/2018/10/23/eine-analyse-von-michael-scharfmueller/
„Bund freier Jugend“ (BfJ)
http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/juli-2007/inhaftierte-bfj-kader-auf-konfrontationskurs
Stefan Magnet
http://www.dahamist.at/index.php/tag/stefan-magnet/
Stefan Magnet
http://www.medienlogistik.at/author/smmlog/
Stefan Magnet
https://rfjwatch.wordpress.com/2013/05/27/ehemaliger-neonazi-kader-als-werbefachmann-haimbuchners/
Stefan Magnet
https://www.derstandard.at/story/2000077895229/fesche-faschos
Stefan Magnet
http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/august-2015/prorussischer-rechtsextremismus
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