Grüne kritisieren Dinghofer
|Grüne kritisieren FPÖ-Ehrung für Franz Dinghofer
29. Oktober 2009
An der Kranzniederlegung am Grab des „antisemitischen“ Linzer Altbürgermisters mit dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf üben die Grünen heftige Kritik. Für die FPÖ ist Dinghofer ein „Verkünder der Republik“.
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Martin Graf und Adalbert Cramer (beide FPÖ) vor dem Grab von Franz Dinghofer (Foto Uwe Sailer)
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Eine geplante Ehrung des Linzer Altbürgermeisters Franz Dinghofer durch eine FPÖ-Delegation unter dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf ärgert die Grünen. Dinghofer sei nicht nur der „Verkünder der Republik“, sondern könne auch als „einer der Gründungsväter des parteiförmigen, antisemitischen Deutsch-Nationalismus“ gesehen werden, hieß es am Donnerstag in einer Presseaussendung der grünen Stadtpartei.
Umstrittener „Verkünder der Republik
Graf will am Allerseelentag gemeinsam mit dem frischgebackenen oberösterreichischen FPÖ-Landesrat Manfred Haimbuchner und Landesparteichef Lutz Weinzinger einen Kranz am Grab Dinghofers (1873 bis 1956) am Linzer Barbara-Friedhof niederlegen. Der Großdeutsche Dinghofer rief am 12. November 1918 als Präsident der provisorischen Nationalversammlung „die Republik Deutschösterreich“ aus. Für die FPÖ wurde er so „zum Verkünder der Republik in der Geburtsstunde Deutsch-Österreichs, des heutigen Österreich“.
Grüne: „Unnötige Trauer“
„Immer wieder versucht die FPÖ, mit Ehrungen von verstorbenen Sympathisanten der großdeutschen Vereinigung ewiggestrige Politik ins mediale Rampenlicht zu bringen“, ist die Klubobfrau der Linzer Grünen, Gerda Lenger, empört. „Anstatt sich über die Zukunft des Landes ernsthafte Gedanken zu machen, trauert man ständig alten, menschenverachtenden Zeiten und Personen nach.“ Denn Dinghofer sei immerhin an der Spitze der „Großdeutschen Volkspartei“ gestanden, die 1933 eine Kampfgemeinschaft mit der NSDAP geschlossen habe, sagte Lenger.
(Ag.)
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