ÖVP in gekünstelter Aufregung
|Wo Sabine Schatz (SPÖ) recht hat, hat Sabine Schatz recht.
Ein Landeshauptmann, der auf einen Ball geht und den Ehrenschutz dieses Balls übernommen hat auf dem auch nationalsozialistisch orientierte Personen tanzen, hat derartige Kritik zu akzeptieren. Nationalsozialismus ist nicht Demokratie.
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OÖN
03. Februar 2018
Aufregung um SPÖ-Tweet über Thomas Stelzer
LINZ. Aufregung in der ÖVP hat am Sonntag ein Beitrag der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Sabine Schatz wegen der Teilnahme von oö. Landeshauptmann Thomas Stelzer am Burschenbundball erregt.
Während man sich der Opfer der „Mühlviertler Hasenjagd“ 1945 erinnere, tanze Stelzer am Burschenbundball, twitterte sie sinngemäß Samstagabend. Für die ÖVP eine „unfassbare Entgleisung“.
„Mit dem Gedenken an die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten spielt man nicht. Das eignet sich nicht zum Wechseln von politischem Kleingeld“, mahnte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer die SPÖ-Parteiführung, „endlich Klartext zu sprechen und das zu unterbinden“.
Oberösterreichs schwarzer Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer forderte gar den Rücktritt von Schatz. Dass Stelzer „nur in die Nähe von rechtsextremen Gedankengut“ gebracht werde, sei eine „bodenlose Frechheit“. Die „Hasenjagd“-Anspielung sieht er als „schamlosen politischen Missbrauch des NS-Opfer Gedenkens“, weshalb Schatz für ihn in „ihrer Funktion als Bereichssprecherin für Erinnerungskultur nicht mehr tragbar ist“. Zudem will er eine öffentliche Entschuldigung.
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Herr Landeshauptmann Thomas Stelzer darf sich also nicht wundern, wenn er am Burschenbundball auftanzt – das ist ein Ball der schlagenden Burschenschaften bzw. Waffenstudenten, deren Vorfahren nachweislich den Nationalsozialismus einläuteten – und dann deswegen kritisiert wird. Gerade in Österreich waren es die Burschenschaften, die damals den Nationalsozialismus aufbereiteten und nach 1945 wieder nahtlos an 1938 anschlossen, ohne diese Geschichte von damals zu überdenken, oder gar aufzuarbeiten. Dieses Gedankengut leben die schlagenden Burschenschaften bis heute, geben es an ihre Söhne und Töchter weiter und findet gerade in einer FPÖ einen besorgniserregenden Niederschlag. Und wer hofiert in OÖ jene FPÖ, Herr Landeshauptmann?
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Link
Nichts, wofür man sich entschuldigen sollte
wiltrudhackl.com/2019/02/10/nichts-wofuer-man-sich-entschuldigen-sollte/
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