FPÖ: Bruno Weber grausts
|Da haben wir den Mist. Ein ÖBB-Plakat und Bruno Weber (FPÖ) graust´s. Manfred Pühringer (FPÖ) findet es doch schön, oder?
.
Bild-Verlinkung: https://derstandard.at/2000085399760/FPOe-Stadtrat-schimpft-ueber-Neger-und-Schwuchteln-in-OeBB-Werbung
Bruno Weber (FPÖ) ist verärgert, weil die ÖBB – Familienvorteilscard auch von Freunden, die mit ihren Kindern unterwegs sind, benützt werden kann. Dafür macht die ÖBB Werbung und lichtete unter dem Schriftzug „Für Mütter, Väter, Partner oder Freunde, die mit Kindern unterwegs sind, zwei Männer mit einem Baby ab. Einer der Männer ist von dunklerer Hautfarbe.
Bruno Weber dazu auf facebook (Rechtschreibfehler im Oroginal):
„Meine ÖBB Vorteilscard werde ich nun definitiv nicht verlängern statt dessen mit der Westbahn fahren. Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir graust…“
Bruno Weber ist nicht nur FPÖ-Stadtrat der Stadtgemeinde Amstetten, sondern auch Kammerrat der AK Niederösterreich, sowie Vorstandsmitglied der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. Weber administriert den offiziellen Facebookauftritt der FPÖ Amstetten, wie FPÖ-Fails zu berichten weiß.
Aber auch der recht extrem verhaltensauffällige Linzer Gemeinderat Manfred Pühringer (FPÖ-Linz Bindermichl) mit seiner Bauchtätowierung ist auf facebook in dieser Geschichte mit von der Partie, wenn auch etwas zynischer, indem er meint: „Ist doch schön oder?“
Die ganze Geschichte finden sie auf FPÖ-Fails unter: „Was ein Bild alles auslösen kann…“
Jetzt reckt es die Moralhüter der FPÖ wieder gar „erstaunlich“, weil „FPÖ-Fails“ weist kein Impressum aus. Das ist natürlich in Zeiten wie diesen recht extrem verwerflich, entziehen sich die Betreiber dieser Seite damit jeglicher rechtlichen Verfolgung. Das lässt den Linzer „FM“ mit seinem Blog „FMpolitics Second Edition“ wieder einmal ordentlich rotieren und wünscht sich „einen Like gegen diesen Wahnsinn“
*
.
Der Standard
15. August 2018
FPÖ-Stadtrat schimpft über Neger und Schwuchteln“ in ÖBB-Werbung.
Außerdem wird zu einem Boykott gegen die Österreichischen Bundesbahnen auf Facebook aufgerufen
Eine Werbung der ÖBB sorgt in den sozialen Netzwerken für Aufregung. Auf dem Bild ist ein gleichgeschlechtliches Ehepaar mit einem Baby zu sehen. Einer der beiden Männer ist dunkelhäutig. Mit der Werbung möchten die Österreichischen Bundesbahnen verdeutlichen, dass die Vorteilscard „für Mütter, Väter, Partner oder Freunde, die mit Kindern unterwegs sind“ ist. Manche rechtsextremen Gruppen rufen nun zu einem Boykott auf. Auch ein Stadtrat der FPÖ aus Amstetten ist mit der Werbung gar nicht einverstanden.
Ungehöriges Posting
Er kommentierte das Bild mit den Worten „Meine ÖBB Vorteilscard werde ich nun definitiv nicht verlängern statt dessen mit der Westbahn fahren. Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir grausts…“. Veröffentlicht wurde das Bild von einem Linzer Gemeinderat der FPÖ. Er postete die Werbung mit den Worten „Ist doch schön oder?“. Besagter Stadtrat ist auch Kammerrat der AK Niederösterreich und Vorstandsmitglied der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. Er ist auch für den offiziellen Facebook-Auftritt der FPÖ Amstetten verantwortlich.
Boykott-Aufrufe gegen ÖBB
Das Posting des Linzer Gemeinderats ist übrigens nicht öffentlich. Teile seiner 2.300 Facebook-Freunde, darunter eben auch der FPÖ-Stadtrat, kommentierten die Werbung mit den Worten „Krank“, „Echt jetzt?“ und „Silberstein ist überall..“. FMpolitics, eine rechtsextreme Facebook-Seite, die bereits mehrere Male gesperrt wurde, rief außerdem dazu auf, die ÖBB zu boykottieren und ihnen auf ihren Social-Media-Auftritten „seine Meinung (bitte höflich) kundzutun“.
Eine STANDARD-Anfrage bei der FPÖ-Ortsgruppe Amstetten ist bereits erfolgt. Bisher blieb diese unbeantwortet. (red, 15.08.2018) – derstandard.at/2000085399760/FPOe-Stadtrat-schimpft-ueber-Neger-und-Schwuchteln-in-OeBB-Werbung
*
.
Nachtrag 16. August 2018: Der Gemeinderat der FPÖ Linz, Manfred Pühringer, hat übrigens seinen Kommentar auf facebook zwischenzeitlich gelöscht. Ihm dürfte die Sache wieder einmal zu heiß geworden sein. Muss er jetzt vor Detlef Wimmer, FPÖ-Vizebürgermeister von Linz, wieder Abbitte leisten?
Quelle: Peter Weldegger, facebook
*
Nachtrag 16. August 2018 Bruno Weber entschuldigt sich. „Er ist halt ehrlich“, verteidigt die Amstettner FPÖ-Obfrau Brigitte Kashofer den blauen Stadtrat. „In Österreich darf jeder seine Meinung sagen“, meint sie. Mehr sei dazu nicht zu sagen. Rücktrittsaufforderungen wären „lächerlich“.
Die FPÖ-Obfrau Kashofer ist keine Unbekannte. Sorgte die pensionierte Volksschullehrein doch vor Jahren schon einmal für Schlagzeilen, als sie meinte das Frauenhäuser Partnerschaften zerstören. 1995 gerierte sie sich über das Verbotsgesetz in dem sie behauptete das Verbotsgesetz sei deshalb erlassen worden, „um die Gebildeten unter den Kritikern mundtot zu machen“. Und während die „Kriegsverlierer pausenlos zu einseitigem Schuldbekenntnis aufgefordert“ würden, geriete in Vergessenheit, „dass England den Krieg begonnen hat“. Der AUF, der Kashofer damals angehörte war dies offenbar zu viel. Sie warf Kashofer raus; ein Partei-Schiedsgericht entschied, dass Kashofer aber FPÖ-Mitglied bleiben durfte.
Quelle: https://derstandard.at/1342139598089/Blaue-Mandatarin-mit-Hang-zum-Extremen
.
Mein Bezirk (Thomas Leitsberger)
16. August 2018, 10:40 Uhr
STADT AMSTETTEN. „Für Mütter, Väter, Partner oder Freunde, die mit Kindern unterwegs sind“, heißt es auf einen Plakat der ÖBB, die damit für die ÖBB Vorteilscard werben. Zu sehen sind zwei zu lächelnde Männer mit einem kleinem Kind. Einer der Männer ist schwarz.
Weber: „Mir graust“
Das Plakat sorgte nun für jede Menge Aufregung und einen Shitstorm im Internet. Unter den Kommentaren auf Facebook findet sich eines von FPÖ-Stadtrat Bruno Weber. „Meine ÖBB Vorteilscard werde ich nun definitiv nicht verlängern statt dessen mit der Westbahn fahren. Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir graust …“, kommentiert dieser das Bild. Auf das Zitat aufmerksam machte u.a. die Facebook-Seite „FPÖ Fails“.
„Ideologische Parallelen“
„Nicht unschwer sind ideologische Parallelen zum Nationalsozialismus bei Stadtrat Bruno Weber zu erkennen“, ist Stadtrat Dominic Hörlezeder empört. Weber sei außer Stande, „Entscheidungen bezüglich Wohnungsvergaben unvoreingenommen zu treffen“, fordert er den für Wohnungsvergaben zuständigen Stadtrat zum Rücktritt auf und droht ansonsten mit einem Misstrauensantrag.
Parteien fordern Rücktritt
Ähnlich sieht dies auch Vizebürgermeister Dieter Funke (ÖVP). Es sei zu hinterfragen, ob die Wohnungsvergabe „objektiv“ durchgeführt wird. „Für solche Menschenverachtenden“, so Funke, „muss er die Konsequenzen ziehen.“
Diese Entgleisung ist „nicht zumutbar“, sagt Roman Kuhn (NEOS). „Er muss meiner Meinung nach zurücktreten“, meint er.
FPÖ macht Amstetten schlecht
„Ich verstehe nicht, wie es zu einer solchen Entgleisung kommen konnte“, sagt SPÖ-Stadtrat und Stadtparteivorsitzender Gerhard Riegler. „Als Stadtrat hat er eine besondere Verantwortung mit Begrifflichkeiten umzugehen“, so Riegler. Eine Rücktrittsaufforderung auszusprechen, sei aber nicht notwendig. Das müsse die Partei und Bruno Weber „selbst bewerten“ und „selber wissen“. Die FPÖ habe es jedenfalls wieder geschafft, die Stadt nach außen hin schlecht zu machen, so Riegler.
Jeder darf Meinung sagen
„Er ist halt ehrlich“, verteidigt die Amstettner FPÖ-Obfrau Brigitte Kashofer den blauen Stadtrat. „In Österreich darf jeder seine Meinung sagen“, meint sie. Mehr sei dazu nicht zu sagen. Rücktrittsaufforderungen wären „lächerlich“.
Weber entschuldigt sich
Weber reagiert auf den Wirbel um seine Person mit einem Facebook-Posting. „Meine Reaktion auf das am Dienstag hier in Facebook gepostete ÖBB-Werbeplakat war meinerseits unangebracht und aufgrund der verwendeten Begriffe inakzeptabel“, heißt es darin. „Für die von mir gewählte Formulierung dazu, entschuldige ich mich in aller Form. Ich habe da einen Fehler gemacht und wollte niemanden in seinen Gefühlen verletzen“, so Weber weiter, der mit einer Spende von 1.500 Euro für den Verein „Licht für Kinder“ der Entschuldigung „entsprechende Ernsthaftigkeit verleihen möchte“.
Weitere Rücktrittsaufforderungen
Die Entschuldigung scheint u.a. der Arbeiterkammer zu wenig. „Markus Wieser (Anm.: AK-Präsident) hat Kammerrat Weber in einem Telefonat persönlich aufgefordert, seine Funktion als Kammerrat der AK Niederösterreich sowie die in diesem Zusammenhang stehenden Funktionen niederzulegen. Parallel dazu prüft die AK Niederösterreich, ob Kammerrat Weber aus seinen Funktionen enthoben werden kann“, heißt es in einer Aussendung der Arbeiterkammer Niederösterreich.
Hier das offizielle Entschuldigungs-Posting von Bruno Weber im Wortlaut:
Meine Reaktion auf das am Dienstag in Facebook gepostete ÖBB-Werbeplakat war meinerseits unangebracht und aufgrund der verwendeten Begriffe inakzeptabel!
Als konservativer Mensch und Familienvater ist mir das traditionelle Familienbild einfach wichtig.
Die Diskussion um das Adoptionsrecht für schwule oder lesbische eingetragene Partnerschaften ist trotz dem Urteil des VfGH auf politischer und gesellschaftlicher Ebene vorhanden und muss auch – selbstverständlich auf sachlichem Niveau – geführt werden dürfen.
Für die von mir gewählte Formulierung dazu, entschuldige ich mich in aller Form. Ich habe da einen Fehler gemacht und wollte niemanden in seinen Gefühlen verletzen!
Ich möchte dieser Entschuldigung mit einer Spende an den gemeinnützigen Verein „Licht für Kinder“ in der Höhe von € 1.500,- entsprechende Ernsthaftigkeit verleihen und damit einen kleinen Beitrag für jene leisten, die unsere Hilfe am Dringendsten benötigen – in Not geratene Kinder.
*
Sie erreichen uns auch unter http://www.heimatohnehass.at
#Bruno Weber #Weber #Manfred Pühringer #ÖBB #FPÖ Linz #FPÖ Amstetten #Detlef Wimmer #Wimmer #Brigitte Kashofer #Kashofer