Kongress will im baufälligen Wasserschloss tagen
|Recht extreme Szene droht unverholen:
„Die Zeit, in der wir tatenlos am Straßenrand der Geschichte stehen geblieben sind und die gesellschaftliche Veränderung an uns vorbeiziehen haben lassen, ist zu Ende“.
Kongress: Verteidiger Europas
Kongress will unbedingt im teilweise baufälligem Schloss tagen
Die recht extreme Szene schäumt. Die Veranstalter sollen bereits heftigst interveniert haben, weil ein noch einzuberufener Bausachverständiger, die Statik des Tagungsortes – das Wasserschloss Aistersheim – prüfen soll. Angeblich drohen die Veranstalter jetzt schon mit Rechtsanwälten und Klagen. Im Schloss Aistersheim sollen sich aber nicht nur Personen und Vereine treffen, die weit außerhalb des Verfassungsbogens stehen, sondern auch befreundete Waffenstudenten. Mit diesem Ausdruck sind Burschenschafter gemeint (der Begriff ist heute schwer negativ besetzt), vor allem die recht extreme einzige akademische Burschenschaft in OÖ. Arminia Czernowitz aus Linz, der auch der bestens bekannte Linzer Vizebürgermeister der FPÖ Detlef Wimmer angehört.
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Wörtlich heißt es auf der „Heimseite“ der „Verteidiger-Europas“
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Kongress und Festkommers
Erneut bieten wir zahlreichen Gästen die Möglichkeit, an einem hochkarätigen Vortragsprogramm teilzunehmen, auf der patriotischen Messe mit den unterschiedlichsten Ausstellern aus Kunst, Bildung, Politik und Publizistik in Kontakt zu treten und sich untereinander zu vernetzen.
Im Anschluss an den Kongress sind befreundete Waffenstudenten herzlich zu einem gemeinsamen Festkommers eingeladen.
Die Zeit, in der wir tatenlos am Straßenrand der Geschichte stehen geblieben sind und die gesellschaftliche Veränderung an uns vorbeiziehen haben lassen, ist zu Ende.
Werden auch Sie Teil dieser einzigartigen Veranstaltung. Bewahren wir unsere traditionelle Lebensweise und erkämpfen wir unseren Völkern gemeinsam eine Zukunft in Selbstbestimmung!
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Dass der Ort eindrucksvoll und geschichtsträchtig ist, bestätigen sogar die Veranstalter. Das Schloss ist eindrucksvoll baufällig und wer die Geschichte kennt, weiß wo hunderte Bauern im Widerstand gegen die Obrigkeit nach fürchterlichem Gemetzel gehängt wurden, nach der Eroberung durch den bayrischen Statthalter in Oberösterreich Adam Graf Herberstorff im Jahr 1626. Graff Herberstorff ließ die überlebenden Bauern anschließend um ihr Leben würfeln (Frankenburger Würfelspiel). Diese Geschichte verschweigt die „Heimseite“ der Kongress-Veranstalter natürlich.
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Und weiter heißt es auf der „Heimseite“ der Patrioten von gestern:
Ein eindrucksvoller Veranstaltungsort, hochkarätige Redner und eine patriotische Messe machen den Kongress zu einem Treffen europäischer Patrioten der Spitzenklasse.
Diese „Spitzenklasse“ wollte Aistersheim jedoch nie kennenlernen.
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Wir werden in den nächsten Tagen über die Veranstalter, Referenten und Kongressbeschicker berichten. Allesamt keine Unbekannten in der Szene, die sich nur nach außen hin Demokraten nennen, aber wenn sie einmal an der Macht sind autoritaristisch regieren werden.
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ORF-online
17. Feb. 2018
Gutachten könnte rechten Kongress verhindern
Es könnte sich herausstellen, dass das Schloss nicht sicher genug für das Treffen ist. Eine Liste samt Fotos dokumentiert die baulichen Mängel des 850 Jahre alten Schlosses, berichtet Bürgermeister Rudolf Riener (ÖVP). Demnach soll innen der Putz bröckeln. Eingereicht wurde die Liste von dem Mauthausen Komitee. Fotos und Berichte wurden von dem pensionierten Kriminalbeamten und Datenforensiker Uwe Sailer bei einem Lokalaugenschein festgehalten.
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Sicherheitsschäden befürchtet
Diese Fotodokumentation wird ernst genommen. Nächste Woche soll ein Gutachter die Mängel überprüfen, sagt ÖVP-Bürgermeister Riener: „Als Baubehörde muss ich auf solche Mängel reagieren und mich absichern. Vor allem geht es aber darum, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewähren.“ Werden grobe Schäden gefunden, dann werde er den rechten Kongress noch absagen, so der Bürgermeister. Riener macht kein Geheimnis daraus, dass er ohnehin keine Freude mit dem Kongress hat.
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Wieder Demonstrationen geplant
Es ist der zweite Kongress der „Verteidiger Europas“. Im Oktober 2016 löste das rechte Treffen heftige Proteste aus, unter anderem weil er in den Redoutensälen des Landes in Linz stattfand. Mehr dazu in: „1.800 Demonstranten gegen Rechten-Kongress“(29.10.16 ; ooe.ORF.at) Mit dem Wasserschloss konnte nun ein privater Veranstaltungsort gefunden werden.
Proteste sind auch am 2. März von der Plattform „Linz gegen rechts“ geplant. 500 Demonstranten sind bei einer Demonstration in Aistersheim angemeldet.
Links:
- Rechter Kongress soll in Aistersheim stattfinden (ooe.ORF.at)
- Rechter Kongress: 100.000 Euro Kosten (ooe.ORF.at)
- 1.800 Demonstranten gegen Rechten-Kongress (ooe.ORF.at)
Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2896038/
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