FPÖ und ihre Mythen


Trümmerfrauen: HC Strache (FPÖ) nahm heute an der Grundsteinlegung des Denkmals für die „Trümmerfrauen“ in Wien teil.

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Es ist allgemein bekannt, dass die Burschenschafter in der FPÖ mit Geschichte so ihre Probleme haben.  Eine der Legenden der FPÖ besagt, dass im Jahr 1848 Burschenschafter dem Volk Demokratie gebracht hatten, obwohl Burschenschafter zu dieser Zeite verboten waren und schlichtweg nicht existierten. Eine andere Legende handelt von Trümmerfrauen. Klingt ja gut, nur diese Geschichte ist nicht wahr, aber die FPÖ glaubt trotzdem daran und will wieder einmal Geschichte beschönigen.

Ungeachtet des Wahrheitsgehaltes über „Trümmerfrauen“ nahm HC Strache heute (14. Dezember 2017) bei der Grundsteinlegung des Denkmals für die „Trümmerfrauen“ bei der Wiener Mölker-Bastei teil, weil er, wie viele seine Anhänger auch, weiterhin die Behauptung aufstellt, dass „unseren Trümmerfrauen“ dieses Denkmal verdient hätten.  „Unsere Frauen haben unter schwersten Entbehrungen, viel Fleiß und Schweiß den Grundstein für den Wiederaufbau nach dem Krieg gelegt. Diese Anerkennung und unsere Dankbarkeit haben sich die Trümmerfrauen redlich verdient“, so die Dankesworte in einer Ansprache.

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Wir von „dahamist“ haben bereits heuer im Februar über den Mythos Trümmerfrauen“ berichtet. Dem NachkriegszeitMythos liegen viele Irrtümer zugrunde über die unermüdlich Steine schleppenden und Ziegel klopfenden Frauen. Der Mythos war eine Medienkampagne im Nachkriegs-Berlin.

Tatsächlich ist diese Geschichte der Trümmerfrauen eine erfundene Legende. In Wirklichkeit beteiligten sich relativ wenige Frauen an den Aufräumarbeiten in den Städten – und diejenigen, die es taten, schufteten in der Regel nicht aus eigenem Antrieb. Zu diesem Schluss kommt die Historikerin Leonie Treber, die sich in ihrem Buch „Mythos Trümmerfrauen“ ausgiebig mit der Thematik beschäftigt hat.

Seinen Ursprung hatte der Begriff „Trümmerfrau“ laut Treber in Berlin. 1946 und 1947 mussten dort Arbeitslose Schutt beseitigen, zwangsverpflichtet von den Arbeitsämtern, die ihnen sonst die Lebensmittelkarten gestrichen hätten. 25.000 bis 30.000 von ihnen waren weiblich, offiziell wurden sie als „Bauhilfsarbeiterinnen“ bezeichnet. Sie machten gut fünf Prozent aller erwerbsfähigen Frauen in Berlin aus. Das war kein wirklich großer Anteil, aber trotzdem ein noch weitaus höherer als in anderen Städten. Und Schuttwegräumen wurde als Strafe gesehen.

Den Großteil des Schutts beiseite geschafft haben indes andere, nämlich Bauarbeiter mit schwerem Gerät.

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Wir empfehlen H.C. Strache und der FPÖ daher dieses Buch

Mythos Trümmerfrauen: Von der Trümmerbeseitigung in der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Entstehung eines deutschen Erinnerungsortes von Leonie Treber

Eine Einleitung zu diesen Buch finden sie hier.

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