Von grauen Wölfen und der neuen Rechten
|Aus dem Archiv; 06. Juni 2016
Rechtsextremismus-Experte Uwe Sailer klärte am 16. Juni in Salzburg über die „Identitären“ und die türkischen „Grauen Wölfe“ auf.
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SALZBURG (ck). Der Datenforensiker Uwe Sailer wird häufig als „Angstfeind“ der FPÖ bezeichnet und gilt inzwischen über die Landesgrenzen hinaus als Experte für Rechtsextremismus in Österreich. Der KZ-Verband Salzburg holt ihn in einer Kooperation mit der Bürgerliste und der StV-Geschichte am 16. Juni nach Salzburg, wo er ab 18.30 in der Academy-Bar (Franz-Josef-Straße 4) über „Die Neue Rechte“ sprechen wird. Unterstützt wird Sailer dabei vom grünen Nationalratsabgeordneten Karl Öllinger, welcher auch Initiator der Plattform „Stoppt die Rechten“ ist.
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Salzburg besonders prekär
„Aufgrund seiner Grenznähe hat Salzburg eine besonders prekäre Lage, was die Neue Rechte betrifft. Die Identitären versuchen Aktionen an der Grenze durchzuführen und nutzen die Stadt als Platz, um Netzwerke in die rechtsextreme Szene in Bayern und ganz Deutschland zu ziehen“, sagt Siegfried Trenker vom KZ-Verband. Anfang 2016 kam es zu regelmäßigen Kundgebungen der Identitären in Salzburg, worüber auch wir berichteten.
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Türkischer Nationalismus
„Sie schleichen heran und drängen sich in die Mitte der Gesellschaft. Sie verkörpern Nationalismus nach türkischer Art, verpackt als Sport- und Kulturvereine. So mancher österreichische Politiker folgte deren Einladungen schon als Ehrengast. Graue Wölfe leben den „Pantürkismus“ und „Turanismus“ und leugnen den Armenischen Völkermord. Seit Jahren expandieren die „Grauen Wölfe“ vor allem in Öberösterreich und Umgebung Salzburg-Stadt. 2013 erwarben sie in Salzburg Bergheim zwei Bürogebäude und adaptierten sie. Nun führt ihr Weg nach Bayern“, so Uwe Sailer zu den sogenannten Grauen Wölfen. Gerade im März 2016 sorgte die Gruppierung auch in Salzburg für Aufsehen, worüber wir hier berichteten.
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„Mein Bezirk“
Plattform gegen Rechts in Salzburg: Rechte Gewalt stoppen!
SALZBURG (pl). Mit einer Kundgebung der Plattform gegen Rechts in Salzburg vor dem Schloss Mirabell am Montagabend, den 8. Februar, warnten etwa 130 Personen vor der steigenden Zahl rechter Angriffe auf Asylheime und Flüchtlinge. Die Demonstranten veranschaulichten die Entwicklung, indem sie eine zehn Meter lange Liste, bedruckt mit einer Vielzahl rechts motivierter Brandanschläge und tätlicher Angriffe der vergangenen Monaten, ausrollten und verlasen.
„In ganz Europa nehmen rechte Angriffe auf Asylunterkünfte und Flüchtlinge zu“, warnt Sophie Bock von der Plattform gegen Rechts: „Den Nährboden dafür schaffen Gruppierungen wie die ‚Identitären‘, die von der Wissenschaft als klar rechtsextrem eingestuft werden. Diese Gruppen geben sich zwar als harmlos, verbreiten aber eine rassistische und menschenfeindliche Ideologie – auch hier in Salzburg.“
Die Gewaltbereitschaft der Rechtsextremen nimmt zu. So griffen nach einer Demonstration in Graz am 17. Jänner 2016 vier „Identitäre“ mehrere Gegendemonstranten an. Da beim Überfall ein sogenannter „Totschläger“ und ein Mundschutz – wie ihn Boxer einsetzen – genutzt wurden, wird von einem organisierten und vorbereiteten Angriff ausgegangen. „Um die bedrohliche rechte Gewalt zu stoppen, muss die rassistische Hetze von rechten Parteien und Gruppierungen aufhören. Dafür braucht es ein klares Bekenntnis zu einer menschlichen Politik, die Probleme gemeinsam löst und nicht die Gesellschaft spaltet“, so Andreas Lackner.
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„Mein Bezirk“
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„Graue Wölfe“ in Henndorf
25.03.2016, 15:42 Uhr
Grüne warnen vor Großveranstaltung der türkischen „Grauen Wölfe“ am Ostersonntag in Henndorf
HENNDORF (mek). Nach einer unverdächtigen türkischen Kulturveranstaltung sehe die Einladung in die Henndorfer Wallerseehalle aus. Ein näherer Blick offenbare aber, dass es sich um ein Großevent der ultranationalistischen türkischen „Grauen Wölfe“ handele. „Am Ostersonntag soll es um 15.00 Uhr in der Wallerseehalle losgehen. Hauptredner und Ehrengast ist Cemal Çetin, der Präsident der Europäisch-Türkischen Föderation, des Dachverbands der Grauen Wölfe“, berichtet der Grüne Demokratiesprecher LAbg. Simon Hofbauer. „Ebenfalls mit dabei ist die Tanzgruppe des Linzer Vereins Avrasya, der wiederholt negative Schlagzeilen machte. Erst jüngst wurde der Verein aus dem Linzer Integrationsbeirat geworfen, weil ein Mitglied mit dem faschistischen Wolfsgruß im KZ-Mauthausen posierte“, so Hofbauer.
„Diese Beispiele zeigen, dass hier unter dem Deckmantel der Kultur beinhart politische Propaganda der Grauen Wölfe gemacht wird“, warnt Hofbauer. „Eigentlich hat diese gefährliche Organisation nichts in einer öffentlichen Veranstaltungshalle verloren! Ich wundere mich, warum die Gemeinde Henndorf ihre Halle an die Grauen Wölfe vermietet und damit indirekt mit öffentlichen Geldern unterstützt“, so Hofbauer weiter. „Ich hoffe, der Verfassungsschutz wird diese Veranstaltung beobachten und im Falle von rechtsextremen und antisemitischen Aussagen entsprechende Konsequenzen ziehen“, so Hofbauer abschließend.
Quelle: https://www.meinbezirk.at/flachgau/lokales/graue-woelfe-in-henndorf-d1683222.html
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#Salzburg #Graue Wölfe