Straches „Grönland-Gate“


So titelt die Tageszeitung „Österreich“ über FPÖ-Chef Strache der zum Thema Klimawandel meinte: „Grönland war einmal ein grünes Land mit Weinanbau“. Strache verbreitete damit wieder einmal Unsinn, oder diplomatischer ausgedrückt „Fake News“. Allerdings irrt auch „Österreich“ vor allem, was die Sache mit der Eiszeit betrifft.

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Warum in Grönland nie Wein angebaut wurde.

Strache gilt unter seinen Anhängern als seriöse Quelle. Sie glauben ihm ungefragt.  Wer aber Strache hinterfragt, der erkennt: Strache verbreitet „Fake News“.

Heinz Christian Strache war am 3. Juni 2017 zu Gast im Ö1-Mittagsjournal. Auf die Frage, wie er als Obmann der FPÖ es mit dem Klimawandel halte, wich Strache aus und ließ dem Moderator wissen, dass das eine Frage der Wissenschaft sei.  Und Strache weiter:

„Viele Wissenschaftler meinen eben, dass der Klimawandel immer selbstverständlich stattgefunden habe und dass wenn wir zurückblicken ins Mittelalter, dann war´s zum Teil wärmer, ein paar Jahrhunderte davor war´s kälter.

Und dann der klimawandlungstechnische Nachklang, Straches Resümee zum Abschluss, gleichsam als wissenschaftlicher Glanzpunkt seiner humanistischen Überbildung.

„Grönland war einmal ein grünes Land, mit Weinanbau, und das ist nicht in der Regel von Menschenhand entstanden.“

Lesern, die sich mit dem Rechtsaußenpolitiker Strache beschäftigen, der bekanntlich gerne in Bierzelten Hof hält, wissen, dass  Strache sein kleines Wissen über das erträgliche Ausmaß via „alternativer Medien“ auffrischt.  Und so ein Pseudowissenschaftler im deutschsprachigen Raum war Ernst-Georg Beck, der behauptete, dass es den menschengemachten Klimawandel nicht gebe, sondern dieser nur ein „globales Finanzprojekt zum Abschöpfen von Steuergeldern“  sei.  Ernst Georg Beck bezog sich in seinen Thesen immer wieder auf Grönland, wo einmal Wein angebaut worden sei.  Beck befeuerte somit den Mythos Grönland war Weinland. Nur Herr Strache, diese These ist nachweislich falsch.  „Grönland war  Vinland“  müsste es richtig heißen, oder  „Grüne Land war Grassfresserland„.

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Der Name Grönland entspringt dem Wikinger Erik Thorvaldsson, der das eisbedeckte Land vor 1000 Jahren Einwanderern schmackhaft machen wollte Er sprach von einem „grünen – einem grönen – Land“.   Sogar Viehzucht sei möglich, promotete der rauhe Wickinger damals, allerdings war das nur in Ställen möglich.  Das Vieh fraß  Beeren und Gras, das aber musste gezüchtet werden.  „Vin“ nannten die Wikinger diese Früchte und mikrigen Halme und das Vieh „Grasfresser“. Das Land wo die Grasfresser „weideten“ war das „Vinland„. Und da von „Vin“ es nur mehr ein kurzer Sprung zum Wein ist, wurde aus Grönland kurzer Hand für Strache ein „Weinland„.

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Dieser Wikinger war wahrscheinlich der erste, der „Fake News“ produzierte und Strache fiel auf ihn herein, wieviele andere seinesgleichen auch. Der Wikinger allerdings ist mitsamt seinem Vieh, den Beeren und dem Gras auf Grönland ausgestorben. Sie überlebten leider die kleine Eiszeit im 13. und 14. Jahrhundert nicht.

Und wenn es auf Grönland tatsächlich Weinanbau gegeben haben sollte, dann kann das nur vor 60 Millionen Jahren gewesen sein, im Paläozen. Aber da gab es Grönland in seiner heutigen Form noch nicht.

Trotzdem, Strache wird auch weiterhin“Fake News“ verbreiten und seine Anhänger weiterhin an ihn glauben.


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