Das Problem heißt Propaganda
|Propaganda, der Dünger aller Desinformation
Populistische Politik bedient sich der Propaganda. Diese wiederum ist Nährboden gezielt gesetzter Desinformation. Trump und Co bedienen sich dieser Mechanismen, ebenso die FPÖ unter H.C. Strache und die AfD in Deutschland. Ihr Ziel: die Macht, mit Hang zum Autoritarismus bis hin zum Faschismus. „Ich zuerst“, zerstört Demokratie, an den Pranger gestellt werden Minderheiten, Religionsgemeinschaften, Wissenschaftler und nicht genehme Denker.
US-Forscher der Universitäten Havard und MIT haben 1,25 Millionen Artikel von 25.000 verschiedenen Seiten sozialer Medien, um herauszufinden, wie diese den amerikanischen Wahlkampf beeinflusst haben könnten(1). Das Ergebnis war ein Netz aus News-Seiten mit asymmetrischer Verteilung, die sowohl auf twitter als auch auf facebook zu beobachten war. Menschen, die Tweets, Postings und Kommentare von Hillary Clinton teilten, lasen auch New York Times, CNN und Washington Post. Anhänger von Donald Trump konsumierten vorwiegend nur Breitbart-News, ohne weitere Medien zu kontaktieren. Daraus ergibt sich, dass nicht der Algorithmus sozialer Mediumen für die politische Weltanschauung verantwortlich gemacht werden kann, sondern schlichtweg Propaganda und organisierte Kampagnen mit dem Ziel auf Desinformation.
Die anfängliche Gegnerschaft zwischen Breitbart News und Fox News führte zu einer weiteren Erkenntnis. Während der Zeit der amerikanischen Vorwahlen stellte Breitbart das Medium Fox News als Anti-Trump und Pro-Einwanderungs-Plattform dar. So konnten die User beim eigenen Angebot gehalten werden. Nach den Vorwahlen einigten sich so ziemlich alle rechten Medien auf einen gemeinsamen Gegner, nämlich die liberalen und etablierten Medien, die zum Zwecke der Desinformation und zum Zwecke eigener Themenbestimmung als Verbreiter von Fake News hingestellt werden. In Österreich und Deutschland werden sie mit dem nationalsozialistischen Begriff „Lügenpresse“ beschimpft.
Die amerikanischen Forscher sprechen von „hyper-parteiischen“ Seiten, die eine klare Agenda gegen die sogenannten „Main-Stream-Medien“ betreiben. Besonders einflussreich war in den USA die Seite Ending the Fed, die laut Buzzfeed in den USA für die meisten Fake-News-Artikel kurz vor den Wahlen verantwortlich war.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Analyse das Bild eines Netzwerkes von hyper-parteiischen Seiten erkennen lässt, die sich gegenseitig aufbauen und den paranoiden Stil einer Politik – nicht nur in den USA – bestärken. Aus den Zusammenhang genommene Wahrheit werden verbunden, Unwahrheiten werden immer wieder wiederholt und durch sprunghafte Logik ein fundamental falsches Weltbild kreiert. Wiederholungen, Variationen von Wiederholungen und Zirkulationen über viele befreundete soziale Medien machen nun den User mit derartigen falschen Behauptungen vertraut und schenken dieser Geläufigkeit des Kern-Narrativs dem Unglaublichen die entsprechende Glaubwürdigkeit.
Nicht Lügen bestimmen somit den öffentlichen Diskurs, sondern gezielte Desinformationen mit einen Funken Wahrheit. Die Forscher appellieren deshalb an die etablierten Medien, ausgewogen zu berichten und nicht auf Clickbait zu setzen. Nicht irgendwelche algorithmische Funktionen seien das Problem unserer Zeit, sondern schlichtweg Propaganda.
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(1) http://www.cjr.org/analysis/breitbart-media-trump-harvard-study.php
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