Immer wieder Seledec


Unter dieser Überschrift hält  profil in einem Artikel der Print-Ausgabe vom 06. März 2017 fest, dass der gut bestallte ORF-Pensionist Walter Seledec, nunmehrige Chefredakteur und Herausgeber der äußerst rechts gerichteten Wochenzeitschrift „Zur Zeit“ vom ORF für das Erinnerungsjahr 2018 mit einer Dokumentation über österreichische Generäle in der deutschen Wehrmacht beauftragt worden sei. Im ORF – so profil weiter – sorge das für Unruhe, weil Seledec als freiheitlicher Bezirksrat aktiv ist und „Zur Zeit“ einen Hang zur geschichtsrevisionistischen Betrachtung der NS-Zeit hat.

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Walter Seledec

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Der pensionierte General Hubertus Trauttenberg hat bei ORF-Direktor Alexander Wrabetz gegen die Beauftragung von Seledec protestiert. Auch der grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser fordert Wrabetz auf mit diesem sensiblen Thema keinen aktiven Politiker, vor allem aber keinen Rechtsaußen wie Seledec zu betrauen, wenn Harald Walser (1) auf seinem Blog etwa meint:

Walter Seledec habe viel Verständnis: etwa für Abfangjäger, die Seledec als damaliger leitender ORF-Mitarbeiter lobbyiert haben soll. Auch viel Verständnis für Geschichte sei Seledec eigen, für die NS-Zeit und die darin verwobenen Täter. Eine Teilnahme als Ehrengast an der braungetönten Kranzniederlegung im Jahr 2005 am Grab des „hochdekorierten NS-Jagdflieger Walter Nowotny“, brachte Seledec eine kurzfristige Beurlaubung ein.

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Und dann sind da noch so Sprüche von Seledec überliefert, die ein hinterfragungswürdiges Verständnis zur Demokratie erkennen lassen. So meinte Walter Seledec über das Deserteursdenkmal, dass

„die Deserteure […] aus den Reihen der ehemaligen deutschen Wehrmacht […] knapp vor ihrem Ziel’ seien, der Enthüllung eines Denkmales zu Ehren der ‚fahnenflüchtigen Überläufer’. (Zur Zeit 37/2014, S. 59)“

Seledec  fragt sich, wo er lebt, und meint, dass solche Würdigungen nur in Deutschland und Österreich möglich seien. Dabei vergisst er, dass der nationalsozialistische Angriffs- und Vernichtungskrieg eben von diesen beiden Ländern ausgegangen ist und dass die Weigerung, sich an diesem zu beteiligen, nicht mit allgemeiner Fahnenflucht gleichgesetzt werden kann – außer bei Billigung der NS-Kriegsziele.(2)

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Zur Entfernung der Ehrentafel des NS-Kriegsverbrechers Alexander Löhr aus der Stiftskirche in Wien meint Seledec:

„In welch schrecklicher und moralisch fragwürdiger Zeit und Gesellschaft wir leben, wird uns immer wieder durch barbarische Einzelaktionen im öffentlichen Leben bewusst. Die schweigende ‚öffentliche Meinung‘ trägt an diesen beispiellosen Aktionen Mitschuld, ja sie fordert die Geschichtsfälscher und selbsternannten Gutmenschen geradezu heraus, uns ihre Sicht der Dinge und der Geschichtswahrnehmung aufzuzwingen. So wird die Zahl der Motivation jener Handlungen, mit welchen versucht wird, die Geschichte neu zu schreiben und mit der Brandfackel der Rache durch unser Land zu ziehen, immer größer“. (3)

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Quellen:

(1) http://haraldwalser.at/

(2) http://www.doew.at/erkennen/rechtsextremismus/neues-von-ganz-rechts/archiv/september-2014/vorbild-fuer-oesterreich

(3) https://pronoever.com/2015/03/01/fpo-nr-wendelin-molzer-last-fur-kriegsverbrecher-alexander-lohr-lugen


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