„Wochenblick“ verurteilt
|Der online-Blog der Wochenzeitung „Wochenblick“ wurde vom Presserat verurteilt.
„Dahamist“ hat schon oft über die dubiose Wochenzeitung „Wochenblick“ berichtet, die unter dem Einfluss der FPÖ OÖ steht und eine massive Schlagseite zum Rechtsextremismus aufweist. Die deutschen Medienkritiker „Über Medien“ halten „Wochenblick“ für das progressivste Revolverblatt Österreichs.
Der Presserat verurteilte nun „Wochenblick„, weil es ihm zufolge Vorurteile gegen Flüchtlinge schürte, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten„. Das Medium habe gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse in Punkten Persönlichkeitsschutz, Intimsphäre sowie Schutz vor Pauschalverunglimpfungen und Diskriminierungen verstoßen, teilte das mit Journalisten und Richtern besetzte Selbstkontrollorgan am Donnerstag den 10. November 2016 mit, so die OÖN weiter.
„Wochenblick“ hatte Ende August einen Dunkelhäutigen abgebildet und diesen in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen auf Kinder in Schwimmbäder gebracht, ohne dass es dafür irgendwelche Anhaltspunkte gegeben hatte. Der Presserat kritisierte in seiner Entscheidung auch den diskriminierenden Unterton des Artikels.
Die OÖN gehen in ihrer Berichterstattung auf das Firmenkonstrukt der Zeitung ein und auf ihre Mitarbeiter. Allerdings lassen die OÖN unerwähnt, dass der jetzige Chefredakteur von „Wochenblick„, Kurt Guggenbichler einmal Journalist bei den OÖN war, ehe er die Leitung des mittlerweile eingestellten Gratisblattes „Neue“ aus dem Hause OÖN übernahm und darnach ein kurzes Gastspiel bei der Welser Moser Mediengroup, ein recht extremer Verlag, hatte.
Die OÖN erwähnen auch nicht, dass ein weiterer Mitarbeiter von „Wochenblick„, nämlich Walter Höferl, Redakteur der OÖN war und vor einigen Jahren in Pension ging. Er schrieb unter dem Pseudonym Walter Höfer. Sein Sohn Alexander Höferl ist Leiter des Kommunikationsbüros der FPÖ, Verantwortlicher für FPÖ-TV und ist Chefredakteur von „unzensuriert.at“, jenem rechtsextremen Blog, der unlängst am „Kongress Verteidiger Europas“ teil nahm und diesen mitorganisierte.
„Wochenblick“ befindet sich somit in illustrer Gesellschaft, über die der FPÖ Generalsekretär Herbert Kickl in seinem Impulsreferat am Kongress meinte: „Lauter ordentliche Leute“.
Die Entscheidung des Presserates kann nachstehend nachgelesen werden.
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Zwischenzeitlich sind weitere Beschwerden über „Wochenblick“ beim Presserat eingelangt, mit denen sich der Senat in nächster Zeit beschäftigen wird müssen.
„Wochenblick“ hat zwischenzeitlich eine Klage gegen eine Plattform, die sich mit seriöser Berichterstattung beschäftigt, eingebracht. Auch diese Plattform wirft – wie auch „Dahamist“ – der Wochenzeitung und dem gleichnamigen online-Blog, Hetze und Diskriminierung vor. In einer ersten Sitzung wurde das Klagsbegehren von „Wochenblick“ von der Richterin abgewiesen. Es darf erwartet werden, dass auch weitere Tagsatzungen das vorläufige Urteil des Gerichtes gerade wegen der Entscheidung des Presserates nicht kippen wird. Ungeachtet dessen wird „Wochenblick“ weiterhin von der FPÖ als „seriöse Quelle“ angesehen und auch für parlamentarische Anfragen herangezogen.
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Links
„Über Medien“
http://uebermedien.de/5759/waffen-fuer-die-leser/
„Wochenblick“ will klagen
http://www.dahamist.at/index.php/2016/10/04/wochenblick-will-klagen/
„Dahamist“
http://www.dahamist.at/?s=wochenblick
http://www.dahamist.at/index.php/2016/04/05/es-rauscht-im-bauen-blaetterwald/
Wochenblick
Der inkriminierte Artikel
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