Abwerzgers „friedliche“ Identitäre
|„Identitäre“ demonstrierten in Innsbruck (Sa 02.April 2016)
Identitäre sind laut Auffassung des österreichischen Verfassungsschutzes eine rechtsextreme Organisation, in deren Reihen sich amtsbekannte Neonazis befinden und Kontakte in andere rechtsextreme Szenenbereiche bestehen. Die Identitären können als Vorfeldorganisation der FPÖ angesehen werden und stellen gemeinsam, auch mit Fußballrowdies aus der Hooliganszene, den stänkernden Straßenmob bei Demonstrationen dar. Feindbilder der Identitären sind Ausländer, Flüchtlinge, Personen islamischer Glaubensrichtungen, Lesben, Homosexuelle und all jene, die sich gegen das Gedankengut einer FPÖ auflehnen. Ihre Aufgabe sehen sie in der Bewahrung des deutschen Volkes, das ringsum von Feinden bedroht werde. Zum Rollenbild der Krakeeler gehört Geschichtsklitterung und Täter-Opfer-Umkehr. Nicht sie als Fahnen schwingende Randalierer sind die Bösen, sondern all jene, die sich Identitären in den Weg stellen.
So gesehen verstehen sich die Äußerungen des FPÖ-Landesparteiobmanns von Tirol, Markus Abwerzger, auf seinem facebook-Profil aus diesem Selbstverständnis heraus und sind eben logische Folge opportunistischer sowie bewusster gesellschaftspolitischer Betriebsblindheit.
Wer ist nun dieser Abwerzger, mit dem sich der , wegen allzuheftiger Rechtsschlänker entorderte ehemalige Tiroler FPÖ-Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer, oft heftig anlegte, weil ihm Abwerzger immer noch zu liberal und linkslastig schien und in seinem Brotberuf als Rechtsanwalt Marokkaner verteidige, gegen die er als Politiker grenzenlos hetzt.
Markus Abwerzger ist am 14. Oktober 1975 in Dornbirn geboren worden, studierte in Innsbruck Rechtswissenshaften und blieb in Tirol. Ist Abwerzger gar ein innerösterreichischer Wirtschaftsflüchtling? Er vertritt nach außen hin eine liberale Linie der FPÖ, wohlwissend dass eine rechtsextreme FPÖ mit neonazistischen Orientierungen unter H.C. Strache schon lange keinen Liberalismus mehr verträgt. Bei den Wählern kommt diese opportunistische Verkleidung halt immer noch gut an.
Wie wir bereits jetzt erkennen, ist der Herr Rechtsanwalt ein parteipolitisches Chamäleon, ein Diener seines Herrn, der es auch gut versteht politische Mitbewerber oder andere angebliche Feinde schon mal gröblich zu beschimpfen.
Abwerzger, ein Burschenschafter der Universitätssängerschaft Skalden, ist seit 2012 Klubobmann der Gemeinderatsfraktion der FPÖ im Innsbrucker Gemeinderat und bekleidet zusätzlich seit Juli 2013 die Stelle des Landesparteiobmanns der Tiroler Landesgruppe der FPÖ.
Markus Abwerzger, der schon als 17jähriger in diversen Vorfeldorganisationen der FPÖ in führender Position tätig war, ist im Juli 2013 angetreten, um die Tiroler FPÖ als neuer Obmann aus der Krise zu führen. Unter seinem Vorgänger Gerald Hauser, ein Du-Freund von H.C. Strache, der zuletzt in seiner Heimatgemeinde St. Jakob in Defereggen nun auch den Bürgermeistersessel verloren hatte, war die FPÖ Tirol gewaltig ins Straucheln geraten und so manches Mitglied musste die Partei wegen allzu heftiger recht extremer Hetze verlassen.
Natürlich ist Markus Abwerzger, der mit einer LAB – einer Lebensabschnittspartnerin- zusammenlebt, auch auf facebook vertreten. Auf seiner Seite finden sich 15.295 Fans, darunter auch Freunde, die den rechten Extremismus als politische Mitte empfinden.
Girlis himmeln ihn an, und bewundern ihn in Großbuchstaben, dem klassischen Markenzeichen der „teutschen“ FPÖ , betont und verstärkt mit vielen Rufzeichen.
Als „zugraster Xiberger“ hat er natürlich schon lange das Jahr 1809 inhaliert, jenes Jahr in dem der Tiroler „Alpen-Taliban“ Andreas Hofer seine Schlacht am Bergisel focht und dennoch verloren hatte, weil eben verraten worden war. Auch der entorderte Werner Königshofer stolperte über 1809, weil gerichtlich festgehalten, eben dieser mit dem neonazistischem Blog „Alpen-Donau.info“ kommuniziert hatte. Das ist zwar eine andere Geschichte, rundet aber die Denkmentalität der Tiroler Fundamentalisten sichtbar ab. Abwerzger freut sich jedenfalls, wenn der Burgenländer Norbert Hofer ein Bildnis von Andreas Hofer in seiner Präsidentschaftskanzlei aufstellen lässt, sofern Norbert Bundespräsident werde, wo ja geradezu Andreas und die Burschenschafter eine verschmelzende Symbiose in der Urburschenschaft ergeben.
Dass er politische Mitbewerber oft nicht ausstehen kann, zeigt Abwerzger auf seinem facebook-Profil recht deutlich. Auf die Frage, ob die Innsbrucker Bürgermeisterin Oppitz-Plörer bei der Demo teilgenommen habe, veranstaltet von der IG Arzl gegen das Flüchtlingsquartier, an der ja die Identitären lautstark fahnenschwingend teilgenommen hatten, meinte dieser, dass die Bürgermeisterin wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt habe, weil sie antwortete: „Zu dem Haufen gehe ich nicht“.
Das wahre Gesicht, obgleich aus Opportunismus oft verdeckt, zeigt immer wieder Herr Abwerzger, will er sich doch lieber mit diesen Identitären herumtreiben, als sich unter Leuten mit Kultur und Anstand zu bewegen. Wir verstehen das, Herr Abwerzger, war doch die FPÖ immer schon eine Schmuddel-Partei mitsamt ihrem 30%tigen Wähleranteil. Und gleich und gleich gesellt sich halt gerne, da soll man die Herde nicht hinterrücks verlassen, könnte sonst identitäre Fahnenflucht bedeuten.
Quellen:
„Salzburger Nachrichten“
Markus Abwerzger soll Tiroler FPÖ aus der Kriese führen
http://www.salzburg.com/nachrichten/diverse/kopf-des-tages/sn/artikel/markus-abwerzger-soll-tiroler-fpoe-aus-der-krise-fuehren-66725/
„Tiroler Tageszeitung“
Demo gegen Großquartier in Arzl sorgt für Nachwehen.
http://www.tt.com/politik/11328037-91/demo-gegen-gro%C3%9Fquartier-in-arzl-sorgt-f%C3%BCr-nachwehen.csp
„facebook“
Abwerzger
https://www.facebook.com/AbwerzgerMarkus/
„Stoppt die Rechten“
Innsbruck: Rechtsextremer Auflauf mit schwarzer Unterstützung
http://www.stopptdierechten.at/2016/04/05/innsbruck-rechtsextremer-auflauf-mit-schwarzer-unterstutzung/#more-9362
„Grüne Tirol“
Kommentar von Georg Willi
https://tirol.gruene.at/gegen-rechts/identitaere-bei-demonstration-gegen-fluechtlingsunterbringung
„facebook“
Mesut Onay Kommentar und Video
Ich war alleine bei der Kundgebung in Arzl, weil ich zuhören wollte und auch gegen Traglufthallen als langfristige Unterkünfte bin. Nachdem ich die Fahnen und das Transparent der Identitären bereits vom Auto aus gesehen hatte, schnappte ich mein „Flüchtlinge-Willkommen-Schild“, um mich still von den Rechtsextremen abzugrenzen. Als ich ankam und die in der Menge verteilten Identitären mein Schild unterm Arm gesehen hatten, wurde ich von allen Seiten angeschrien. So wurde auch mein stiller Protest LAUT! Schaut euch bitte an, was dann geschah ..
https://www.facebook.com/UrbanStreetMotion/videos/10209464409153397/
„Identitäre Bewegung Österreichs“
Kommentar zur Demonstration
+++ Identitäre Aktivisten unterstützen Demo in Arzl +++
„Unter der Parole „Innsbruck wehrt sich!“ kritisierten die wütenden Anwohner die rücksichtslose Stadtpolitik Oppitz-Plörers (die Innsbrucker Bürgermeisterin). Die Stimmung war aufgeheizt und als der grüne Stadtrat Mesut Onay auch noch die Frechheit besaß, die Anwohner als „Nazis“ und „Rassisten“ zu beleidigen, drohte die Stimmung zu kippen. Trotzdem konnte die Demonstration nach 1 1/2 Stunden friedlich zu Ende gebracht werden.
https://www.facebook.com/identitaeroesterreich/?fref=ts