„Frontwehr“ zu einem Jahr bedingt verurteilt.

Wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung wurde gestern ein 24-jähriger Niederösterreicher von einem Geschworenensenat des Landesgerichts Krems nicht rechtskräftig zu einem Jahr bedingter Haft und 480 Euro Geldstrafe verurteilt. Laut Anklage soll der junge Mann als 18-jähriger in einschlägigen Internetforen die Person Adolf Hitler verherrlicht und den Rassenhass der Nazis propagiert haben.

Um den Leuten „die Augen zu öfnen“ habe er im Internet auch das „25-Punkte-Programm“ der NSDAP zum Downloaden angeboten. Unter anderem war von der Leugnung des Holocausts, Tiraden gegen Juden und vom „Ausmerzen von Schwulen“ die Rede. Der Angeklagte beschrieb damals auch seine  Überlegungen, wie die Nazis wieder an die Macht kommen könnten, um „Großdeutschland zu retten“: entweder durch demokratische Machtergreifung oder Bürgerkrieg.

Sein Mandant sei heute aber „geläutert“ und „weg von dieser Szene“. Alles, was er damals im Internet geschrieben habe, sei  „Schwachsinn“ sagte der Technikstudent. Er wolle sein Studium abschließen und dann arbeiten gehen, sagt er zu seinen Zukunftsaussichten. Sein Verteidiger hatte statt einer Vorstrafe eine Diversion gefordert, dass das Gericht allerdings ablehnte, so die Oberösterreichischen Nachrichten.

Einen ausführlichen Bericht dazu können sie auf  „Stoppt die Rechten“  lesen.

Der Fall ist vor allem deshalb interessant, weil der Verurteilte Moderator beim mittlerweile offline gegangenen  Forum „Thiazi“ Moderator war und dieses Forum auch vielen  Österreichern eine willkommene Plattform  neonazistischen Meinungsaustausches bot.    Der Moderator nannte sich auf Thiazi  „Frontwehr“ und er war zudem in weitere recht extreme Fälle verwickelt.

Eines dieser Fälle, die sich auch im Bereich Krems angesiedelt hatten, nannte sich „Gau Niederdonau“.  Einer der illegalen Mitglieder dieser Vereinigung führte den Nickname  „Odins Berserker“. Bei ihm handelte es sich um  Markus R. aus Langenlois, jenem Weinort, der schon einmal 1988, also vor vielen Jahren eine Wehrsportgruppe namens „VAPO“ „beherbergen durfte“, an der auch der spätere, mittlerweile entorderte Linzer Gemeinderat der FPÖ Sebastian Ortner, die ehemals rechte Hand des vom Bundesheer entorderten Vizebürgermeisters von Linz, Detlef Wimmer (FPÖ), beteiligt war .

Stoppt die Rechten“ und „Dahamist“ (vereinigt mit der „Initiative Heimat ohne Hass“ -HoH)  berichteten Mitte März 2016 über die Verhandlung vor dem Landesgericht Krems gegen „Odins Berserker“ . Während „Stoppt die Rechten“ den Prozess als merkwürdig beschrieb,  sprach „Dahamist“  von einem möglichen  „Nazi-Skandal in Niederösterreich“, weil nämlich der  „Gau Niederdonau“ in der Anklageschrift keine Erwähnung fand.

Gänzlich untergegangen ist der ebenfalls in Niederösterreich beheimat gewesene neonazistische Internetauftritt  „RR-Load“, der von einem FPÖ-Gemeinderat namens M. aus Dietmannsdorf betrieben wurde und im Jahr 2009 sogar in die aus dem Parlament  entfremdeten Emails Eingang gefunden hatte.

Die FPÖ (H.C. Strache,  Martin Graf und Werner Neubauer)  versuchte damals wegen der Emails den größten Spitzelskandal der 2. Republik zu konstruieren, hatte aber vorsorglich jenen Teil, der RR-Load betraf, zensuriert, das dem damaligen Blog-Betreiber von „Unzensuriert“, Martin Graf, den Ruf einbrachte  „Unzensuriert hat rumzenziert“.  Aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen kam es wegen „RR-Load“ nie zu einer Anklage, obwohl Hakenkreuze und Schutzstaffeln die nationalsozialistische Zeit nur so verherrlicht hatten.

Neben dem „Gau Niederdonau“ gab es auch den „Gau Oberdonau“von dem eine Spur zu „Objekt 21“ nach Desselbrunn führte. Einzelne Mitglieder von „Objekt 21“ wiederum unterhielten Verbindungen  zum „nationalsozialistischen Untergrund“ kurz „NSU“ genannt und es verstand sich fast schon von selbst, dass  auch „Alpen-Donau.info“ dabei eine Rolle spielte.

Eh klar, so viele Nazis hat Österreich nun auch wieder nicht, da musste der einzelne „Kellernazi“ schon mehrfach her halten und Mitglied auch anderer Organisationen werden.

„Dahamist“ wird in den nächsten Monaten vor allem auf die „Gaue Oberdonau“ und „Niederdonau“ eingehen und welche Rolle die „heimattreue“ FPÖ dabei spielte bzw. immer noch spielt.

 

 

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