RFJ OÖ im „sex-sells-Fieber“

 

23. Juli 2016
OÖN

Im knappen Bikini gegen sexuelle Belästigung

LINZ/SCHÄRDING. In ihrer neuen Sommerkampagne setzen die jungen Blauen in Oberösterreich auf das altbewährte „Sex sells“-Prinzip. So manchem Facebook-Nutzer stößt die Darstellung der Frauen in dem Video sauer auf.
Dass die Mitglieder des Ring Freiheitlicher Jugend in Oberösterreich (RFJ OÖ) fragwürdige Web-Videos produzieren können, haben sie schon im Zuge des Landtag-Wahlkampfes im Vorjahr eindrücklich bewiesen. Damals hat der Clip einer badenden Blondine, die sich später als Kandidatin für die Gemeinderatswahl in Schärding herausstellte, viele Reaktionen ausgelöst –nachrichten.at berichtete. Sogar die deutsche „heute-Show“ thematisierte das Video mehr als ein Jahr später. Mehr dazu hier.

Altbekanntes Sex-Sells-Prinzip

Mit ihrer aktuellen Sommerkampagne legt die blaue Parteijugend ein Schäuferl nach und verlässt sich in gewohnter Manier auf das „Sex Sells“-Prinzip. Mit dem mehr oder weniger stimmigen Slogan „Sommer Sonne Wasserball, ich werd‘ nicht zum Einzelfall“ will man von sexueller Belästigung warnen.

Zu Techno-Musik fliegen Zeitungsausschnitte ins Bild, etwa Berichte von den sexuellen Belästigungen in Köln, den Vorfällen im Linzer Parkbad oder Übergriffen in der Altstadt. „Einzelfall? Sonnenknall“ steht dann in dicken Lettern auf dem Bildschirm. Was genau ein Sonnenknall sein soll, wird übrigens nicht erklärt.

Kaum bekleidete Damen tanzen über die Bildfläche, der Fokus der Kamera liegt auf ihrem Hintern und ihren Brüsten. Dazu gesellen sich Aufnahmen von Frauen, die Eis schlecken oder sich mit Sonnencreme einreiben, eingeblendet werden die Worte „Frauen sind kein Freiwild“.

„Unglaublich dreist“

Während FPÖ-Anhänger die Kampagne wenig überraschend als „gelungen“ loben, werden auf Facebook kritische Stimmen laut. Von einem „Griff ins Klo“, einer „stumpfen“, „erbärmlichen“ oder „primitiven“ Kampagne ist da zu lesen.

Sauer stößt vielen Kritikern die Darstellung der tanzenden Frau auf. „Diese Art der Objektifizierung zu wählen, um sexuelle Gewalt anzuprangern, halte ich für unglaublich dreist“, schreibt beispielsweise eine Nutzerin.

Aber sehen Sie selbst:

https://www.facebook.com/rfj.ooe/videos/1295426623820268/

Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Im-knappen-Bikini-gegen-sexuelle-Belaestigung;art4,2298292

 

 

30. April 2016
OÖN

„heute-show“ mokiert sich über Innviertler RFJ-Badenixe

SCHÄRDING. Nach der Aufregung um das Hakenkreuzschnitzel hat die ZDF-Satire-Sendung „heute-show“ am Freitagabend noch einmal nachgelegt.

dumm schwimmt gut

Häme mussten sich diesmal die jungen Blauen aus Oberösterreich gefallen lassen. Der ZDF hat nämlich ein Wahlkampf-Video des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) Oberösterreich hervorgekramt, das bereits bei seinem Erscheinen im Sommer 2015 viel Aufregung ausgelöst hat.

Darin zu sehen ist eine vollbusige Blondine, die den Zusehern entgegenhaucht: „Das Wasser steht uns bis zum Hals“. Eine Stimme aus dem Off erklärt dann, dass Asylwerber an den meisten Problemen im Land schuld seien.

Die 25-jährige Darstellerin kandidierte übrigens für die FPÖ Schärding bei der Gemeinderatswahl im Herbst des Vorjahres –nachrichten.at berichtete. Das Video hat sich weit über die Grenzen des Innviertels hinaus verbreitet und wurde von deutschen Medien als Hetzvideo gegen Flüchtlinge heftig kritisiert.

Der Moderator der „heute-show“, Oliver Welke, attestierte der Jugendorganisation der FPÖ hingegen ein großes Talent für Wahlwerbespots. In einem Einspieler werden Ausschnitte aus dem Film bei der Sendung im ZDF am Freitagabend gezeigt – Gelächter im Publikum, als die junge Dame aus dem Wasser steigt und sich darüber beschwert, dass ihr das Wasser bis zum Hals steht. „Na, dann steig halt aus dem Becken, du Eule“, meint dazu Welke. Sehen Sie selbst.

Vergangene Woche hat es die !heute-show“ mit einem Facebook-Posting in die Schlagzeilen der heimischen Medien geschafft. Das Bild eines Schnitzels in Hakenkreuzform mit dem Zusatz „Österreicher wählen eben so, wie sie es vom Schnitzel kennen: Möglichst flach und schön braun“, hat einen jungen Tiroler Studenten sogar dazu bewogen, die Satire-Sendung anzuzeigen. Mehr dazu hier.

 

8. April 2016
„Stoppt die Rechten“

Ried im I./Schärding (OÖ): Helmut, der Hund, ein Handy mit Hitler und die FPÖ

Der Vorfall, der sich da am 15. August 2015 in einem Gastgarten in Schärding abgespielt hat, erinnert an ähnliche Ereignisse, die merkwürdigerweise fast ausschließlich im blauen Milieu stattfinden. Kurz zusammengefasst: Blaue verlieren – oft nur Sekundenbruchteile – die Kontrolle über ihr Handy, den Laptop, den PC, und in dieser kurzen Zeit ereignen sich dann strafrechtliche relevante Dinge, zumeist aus dem Bereich der NS-Wiederbetätigung.

Wir würden ja sofort auf die NSA, die Bilderberger oder die Illuminaten tippen, die bei den diversen Blauen die Regie über ihre Geräte übernehmen. Weil aber die Gefahr besteht, dass ein freiheitlicher Funktionär diesen müden Scherz beim nächsten Vorfall tatsächlich als Erklärung verwendet, winken wir ab. Es ist nicht so einfach!

Auch im Biergarten in Schärding nicht! Dort schon gar nicht! Der Angeklagte, der sich am Donnerstag vor dem Landesgericht Ried im Innkreis wegen des Verdachts der Wiederbetätigung verantworten muss, ein Ersatzgemeinderat der FPÖ in Schärding, saß dort am 15. August des Vorjahres, an einem sehr heißen Tag übrigens, mit Freunden in gemütlicher Runde, zu der sich der „Helmut“ gesellte. Den „Helmut“ kannte zwar niemand in der Runde, aber weil freiheitliche Funktionäre ja immer freundlich zu Fremden sind, durfte sich der unbekannte „Helmut“, ein Fan von Eintracht Frankfurt aus Deutschland, zu ihnen setzen und mittrinken. „Das eine oder andere Achterl sei geflossen“, berichtet die OÖN online.

Ehrlich gesagt, die Geschichte ist jetzt schon ein bisschen unrund. Ein Eintracht Frankfurt-Fan setzt sich zu einigen Blauen, die ihn freundlich aufnehmen in die Runde, und trinkt mit ihnen um die Mittagszeit an einem sehr heißen Tag das eine oder andere Achterl Wein im Biergarten. Okay, wir schlucken das alles, schließlich kommt die eigentliche Pointe ja noch, die wir durch unsere mieselsüchtige Haltung nicht versauen dürfen.

Also irgendwann muss der Angeklagte aufs Klo. Als er von der Toilette zurückkommt, will er einen Anruf von seiner Schwester erhalten haben. Die habe ihn dann gefragt, „warum ich so ein Foto von Hitler auf meiner Facebook-Seite poste“, so der Angeklagte laut OÖN.

In der kurzen Zeitspanne hat sich nämlich angeblich folgendes ereignet: auf der Facebook-Seite des angeklagten FPÖ-Ersatz-Gemeinderates tauchte ein Bild von Hitler auf mit der Überschrift „Vermisst seit 1945“ und dem Text „Adolf bitte melde dich, Deutschland braucht dich“. Unterzeichnet ist das Schreiben mit „Das deutsche Volk“.

Der „Helmut“ habe daraufhin gelacht und zu dem Beschuldigten gesagt, er solle doch nicht so sein. „Ich war schon sauer, habe das Posting dann aber gleich gelöscht und mir gedacht, dass sich die Sache damit erledigt habe“, versucht der dem Gericht zu erklären.

Die Schwester des Angeklagten muss mit ihrem Handy und Facebook verheiratet sein, möchte man meinen. Da tut sich was Schlimmes auf dem Handy ihres Bruders, ein Hitler-Bild poppt auf und schon sieht das die Schwester, greift blitzartig zu ihrem Handy, um ihren Bruder, der gerade noch seine Notdurft verrichten konnte, zu alarmieren.

Und der „Helmut“, der Eintracht Frankfurt-Fan, muss ein richtig falscher Hund sein, „Hundling“ heißt das im Innviertel. Für den „Helmut“ schaut das Ganze nämlich gar nicht gut aus. Die Freunde des Angeklagten, die dem Vernehmen nach der FPÖ auch nicht fern stehen, bezeugen nämlich auch vor Gericht, dass sich der „Helmut“ das Handy vom Angeklagten geschnappt habe, während der mal musste. Und freundlich, wie Freiheitliche nun mal sind, haben sie ihn natürlich nicht daran gehindert. Erst nach dem Anruf der Schwester wurden sie von bösen Ahnungen befallen: „Das hat uns stutzig gemacht und wir waren uns dann sicher, dass der Deutsche doch nicht der ideale Gesprächspartner für uns ist“ (OÖN).

Die Staatsanwaltschaft wurde wiederum von bösen Ahnungen befallen, als die Freunde bei den Ermittlungen ihre Aussagen ablieferten und zeigte sie wegen falscher Zeugenaussage an. Der Polizist, der die Ermittlungen und auch die Anzeige ins Laufen gebracht hatte, hat nämlich ganz andere Erinnerungen an die zeitlichen Abläufe. Demnach sei das Hitler-Posting schon viel früher auf dem Handy gewesen. Das würde „Helmut“ deutlich entlasten, wäre aber nicht so günstig für den Angeklagten und die Freunde.

Ach ja, wo ist eigentlich „Helmut“? Der ist seit seinem Auftritt im Biergarten, wo das eine oder andere Achterl Wein geplätschert wurde zur Mittagszeit, spurlos verschwunden. „Helmut bitte melde dich“, sollte der Angeklagte vielleicht jetzt posten.

Wenn die Freunde nicht wären! Einer von ihnen gibt an, dass er später an diesem heißen Tag noch ein Fußballspiel zu bestreiten hatte. Ob er nach den etlichen Achterln betrunken gewesen sei, fragt ihn die Richterin. „Ja schon“, sagt er. „Ich hab damals in der zweiten Mannschaft gespielt. Ich dachte, wir werden das auch so rüberbringen. Das ist aber nur an diesem einen Tag passiert“.

Nicht nur unser sportlicher Ehrgeiz ist jetzt alarmiert. Ein Zeuge, der dann noch angetschechert bei einem Fußballmatch einläuft – ja, bei welchem Spiel eigentlich? In der zweiten Mannschaft hat er gespielt damals, sagt der Zeuge dem Gericht. Beim SK Schärding. Die zweite Mannschaft des SK Schärding war am 15.8. in Friedburg im Einsatz. Um 15 Uhr! Friedburg ist eine gute Autostunde von Schärding entfernt. Geht sich nicht wirklich gut aus! Der gute Mann müsste im Biergarten seine Achterl nicht geplätschert, sondern hinuntergestürzt haben. Anschließend müsste er blitzartig ein Auto (hoffentlich nicht seines!) bestiegen, mit diesem nach Friedburg gerast und dort besoffen vom Auto auf das Spielfeld getorkelt sein! Vom Rüberbringen war da natürlich nicht viel zu merken, aber bei mindestens einem besoffenen Spieler ist selbst ein 2:3 noch ganz beachtlich!

Jetzt gilt natürlich bei allen die Unschuldsvermutung – obwohl die Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungen wegen falscher Zeugenaussage da schon gewisse Einwände hat. Jedenfalls wurde die Verhandlung vertagt.

Einer geht noch, oder? Die Richterin fragt den Angeklagten, ob er sich der rechten Szene zuordnen würde. Der sagt laut OÖN: „Damit habe er überhaupt noch nie etwas zu tun gehabt, noch nie habe er eine Veranstaltung der rechten Szene besucht“. Daraufhin fragt die Richterin nach, ob er sich politisch engagiere. Der Angeklagte: „Ja, für die FPÖ, ich bin Ersatzgemeinderat in der Stadt Schärding.“ (OÖN). – Der war gut, oder?

 

07.  April 2016
OÖN

„Adolf, bitte melde Dich“ – Aufregung um Facebook-Posting

SCHÄRDING. Prozess wegen Wiederbetätigung gegen Mann aus Schärding wurde vertagt – für den Ersatzgemeinderat der FPÖ gilt die Unschuldsvermutung.
Ein Vorfall am 15. August 2015 in einem Schärdinger Gastgarten beschäftigte am Donnerstag ein Geschworenengericht in Ried im Innkreis. Einem Schärdinger, der sich politisch für die FPÖ engagiert, wird von der Staatsanwaltschaft das Verbrechen nach §3-Verbotsgesetz vorgeworfen. Der Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll sich laut Staatsanwältin Ernestine Heger im nationalistischen Sinne wiederbetätigt haben. Auf seiner Facebook-Pinwand tauchte an besagtem Tag plötzlich ein Foto von Adolf Hitler mit der großen Überschrift „Vermisst seit 1945“ auf. „Adolf, bitte melde dich, Deutschland braucht dich“, steht weiters bei dem Bild geschrieben. Unterzeichnet ist das „Schreiben“ samt Foto mit „das deutsche Volk“.

„Mein Mandant ist nicht schuldig“

Sein Mandant sei nicht schuldig, so Verteidiger Stefan Glaser. Es gebe zwei völlig unterschiedliche Schilderungen der Polizei. „Wie kann die Polizei eine völlig falsche Anzeige schreiben?“, stellt der Anwalt in den Raum. Unter anderem darüber, zu welcher Uhrzeit das Posting an besagtem Samstag getätigt wurde, gehen die Aussagen auseinander. Laut Polizei in den frühen Morgenstunden, die Version des Angeklagten ist eine ganz andere. Dass ein Polizist darüber, wie er zu dem Screenshot mit dem einschlägigen Posting gekommen sei, zwei verschiedene Angaben gemacht hatte, sei ein Beweis für die schlampigen Ermittlungen.

Unstrittig hingegen ist, dass dieses Foto auf der Pinnwand des Beschuldigten veröffentlicht wurde. Wie es dazu kommen konnte, will die vorsitzende Richtern des Geschworenengerichts, Claudia Lechner, vom Angeklagten wissen: Er habe sich zu Mittag mit Freunden in einem Lokal in Schärding getroffen. Irgendwann hätte sich dann ein Deutscher mit dem Namen „Helmut“ zu ihm und seinen Freunden dazugesetzt. Das eine oder andere Achterl sei geflossen. Als er von der Toilette zurückgekommen sei, habe er einen Anruf seiner Schwester bekommen. „Ich wurde gefragt, warum ich so ein Foto von Hitler auf meiner Facebook-Seite poste“, so der Beschuldigte. „Helmut“ habe daraufhin gelacht und gesagt, ich solle nicht so sein. „Er meinte, er habe es lustig gefunden“, sagt der Beschuldigte. „Ich war schon sauer, habe das Posting dann aber gleich gelöscht und mir gedacht, dass sich die Sache damit erledigt habe.“

Die Ermittler gehen hingegen davon aus, dass das Foto an diesem Samstag im August 2015 bereits in den frühen Morgenstunden veröffentlicht worden war.

„Habe nichts mit der rechten Szene zu tun“

Erst ein Anruf der Polizei einige Wochen später dürfte den Schärdinger an den „lustigen Nachmittag“ erinnert haben. Ob er dieses Foto von Hitler auf seinem Handy gespeichert hatte, will Lechner wissen. „Nein, ich habe es vorher noch nie gesehen.“ Mit „Helmut“ habe er sich auch nicht über Politik, sondern nur über Fußball unterhalten. Den Eindruck, dass der ominöse Deutsche der rechten Szene zuzuordnen sei, habe er nicht gehabt, so der Beschuldigte. Lechner: „Würden Sie sich der rechten Szene zuordnen?“ Damit habe er überhaupt noch nie etwas zu tun gehabt, noch nie habe er eine Veranstaltung der rechten Szene besucht, antwortet der Schärdinger. Ob er sich politisch engagiere, will Lechner jetzt noch wissen. „Ja, für die FPÖ, ich bin Ersatzgemeinderat in der Stadt Schärding.“

Entlastet wird der Beschuldigte von Freunden, die an besagtem Tag mit ihm im Gastgarten saßen. Der unbekannte „Helmut“ aus Deutschland, der sich als Fan von Eintracht Frankfurt outete, habe nur ganz kurz das Handy ihres Freundes genommen. Wenige Minuten später habe schon die Schwester des Angeklagten wegen des einschlägigen Postings angerufen.

„Ich gehe davon aus, dass das Verfahren wegen falscher Zeugenaussage eingestellt wird“, sagt der Schärdinger im Zeugenstand. Gegen ihn und zwei weitere Personen ist ein gerichtliches Verfahren wegen falscher Zeugenaussage anhängig. Für alle drei gilt die Unschuldsvermutung.

„Es war ein schöner Sommertag“, erinnert sich ein weiterer Freund des Beschuldigten im Zeugenstand. Man habe mit dem Deutschen am Nachbartisch gescherzt und dieser hätte sich schließlich zu ihnen gesetzt. Dass man „Helmut“ nicht an der Benutzung des am Tisch liegenden Handys gehindert habe, sei im Nachhinein „ein kapitaler Fehler“ gewesen, so der Mann.

Kein idealer Gesprächspartner

Nachdem der Beschuldigte den Hinweis auf das einschlägige Posting bekommen hatte, hätte sich die Runde schnell aufgelöst. „Das hat uns stutzig gemacht und wir waren uns dann sicher, dass der Deutsche doch nicht der ideale Gesprächspartner für uns ist“, so der Zeuge.

Ob er betrunken gewesen sei, will die beisitzende Richterin vom Zeugen wissen. „Ja, schon“, so die Antwort des Schärdingers, der an besagtem Abend noch ein Fußballspiel für seinen Verein zu bestreiten hatte. „Ich hab damals in der zweiten Mannschaft gespielt. Ich dachte, wir werden das auch so rüberbringen. Das ist aber nur an diesem einen Tag passiert“, rechtfertigt sich der Zeuge zur Frage, ob es denn normal sei, dass man an einem Spieltag zu Mittag Alkohol konsumiere.

Dann betritt ein Polizeibeamter den Schwurgerichtssaal. Er sei im August 2015 von einem Bekannten per MMS-Mitteilung mit einem Screenshot des Facebook-Postings auf das Hitler-Foto aufmerksam gemacht worden. Sein Freund habe gesagt, er habe den Screenshot zwischen 7 und 7.30 Uhr in der Früh gemacht. Gegen 9 Uhr sei ihm dieser am 15. August 2015 zugespielt worden. „Da bin ich mir sicher“. Das MMS habe er allerdings nicht mehr gespeichert, so der Polizist im Zeugenstand.

Da noch weitere Zeugen befragt werden müssen und ein genaues Protokoll von Facebook noch nicht beim Gericht eingelangt ist, wird der Prozess nach etwas mehr als zwei Stunden vertagt. Die weiteren Aussagen und das Protokoll sollen darüber Aufschluss geben, zu welcher Uhrzeit das Posting tatsächlich veröffentlicht worden ist.

Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/innviertel/Adolf-bitte-melde-Dich-Aufregung-um-Facebook-Posting;art70,2199337

 

 

4. August 2014
OÖN

Wirbel um Wahlkampfvideo des RFJ Oberösterreich

LINZ. Mit einer vollbusigen Blondine und hetzerischen Parolen will der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) Jungwähler mobilisieren.

Von nachrichten.at (jup), 04. August 2015

Für ihren neuen Wahlwerbespot haben die jungen Blauen viel Kritik einstecken müssen. „Das Wasser steht uns bis zum Hals“, haucht da eine plantschende Dame mit knappen Bikini und ausladender Oberweite den Besuchern der RFJ OÖ-Facebookseite entgegen.

„Fremd im eigenen Land“

Nach dem prägnanten Statement der Badenixe erklärt eine Stimme aus dem Off, warum uns allen das Wasser bis zum Hals steht: Die tausenden Asylwerber, die nach Österreich kommen sind Schuld. An allem. Die Probleme nehmen überhand und die „Altparteien schauen nur zu“. „Wusstest du, dass du bald fremd im eigenen Land werden wirst?“, „Wusstest du, dass du bald arbeitslos sein könntest?“ und „Wusstest du, dass du mit 38.000 Euro verschuldet bist?“ fragt der RFJ.

Eines ist der Freiheitlichen Jugend so klar wie das Wasser im Pool, in dem die fesche Blondine badet: „Jetzt hilft nur noch FPÖ“, heißt es.

„Beschämendes Nazi-Video“

Spott, Hohn und Kritik haben die jungen Blauen für ihr ambitioniertes Bewegtbild-Projekt geerntet. Von „unglaublich peinlich“ über „primitiv-hetzerisch“, „sex sells“ und „dümmer geht’s nicht“ bis hin zu „wirklich sehr amüsant“ reichen die Reaktionen auf Facebook. Manch einer dachte, das Video sollte Satire sein. Ängste plus Intoleranz plus Brüste seien die perfekte Kombination, um den ungebildeten, frustrierten und unreflektierten jungen männlichen Österreicher zu ködern, meint ein Nutzer, „eines muss man der FPÖ lassen, sie versteht etwas von Propaganda.“

Auch große deutsche Online-Medien haben am Dienstag über die Kampagne berichtet. „Österreichische Jugendorganisation schockt mit Hassvideo gegen Flüchtlinge“ titelte etwa die Huffington Post Deutschland. Auch Focus Online brachte einen Artikel mit dem Kommentar: „Beschämendes Nazi-Video: Sie kennen absolut keine Grenzen!“

Sehen Sie selbst:

https://www.facebook.com/rfj.ooe/videos/1075982942431305/

Seitenhieb auf Linzer SPÖ

Zur Verteidigung versucht es der RFJ mit einem Seitenhieb gegen die Linzer SPÖ. Deren Wahlkampf-Spot sei noch peinlicher als das ihre, scheinen die jungen Blauen mit dem Facebook-Beitrag vom Montag sagen zu wollen. „Zum Vergleich das Video der SPÖ – Humor oder Satire?“, steht da über dem geteilten Video, in dem Bürgermeister Klaus Luger und seine Mitstreiter gemeinsam mit Andie Gabauer „Mein Herz schlägt Liiiiinz“ trällern. Tatsächlich haben sich auch die Roten dafür einiges an Häme gefallen lassen müssen, ausländerfeindliche Parolen sucht man da aber zumindest vergebens.

Quelle: http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/landespolitik/wahl2015/wahlkampfschmankerl/Wirbel-um-Wahlkampfvideo-des-RFJ-Oberoesterreich;art174294,1934232

 

 

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