Apotheke „Zum Schwarzen Adler“

Verschwörungstheoretiker nennen sie „Mut-Apotheke“. In Linz ist sie besser bekannt als Apotheke „Zum Schwarzen Adler“. Neuerdings nennt sie sich „Apotheke am Taubenmarkt“, obwohl der Taubenmarkt doch viele Schritte weit entfernt ist. Die Betreiber dieser „Mut-Apotheke“ sind Herr und Frau Mag. Süß. Und die treiben sich nicht nur in ihrer Apotheke herum, sondern auch auf so manchen Anti-Corona-Plandemie-Verschwörungs-Veranstaltungen. Das stößt sauer auf und ramponiert das Standesansehen der Apotheker im Allgemeinen. Die Apothekerkammer ist neuerlich gefordert und leitete disziplinarrechtliche Untersuchungen ein, wie ein Verschwörungsblog berichtet.

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Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ in Linz, Landstraße

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In der kleinen Apotheke an der Landstraße finden sich nicht nur allerlei gesundheitsfördernde Präparate, sondern auch ein großer Ständer der bis vor kurzem mit plakatierten Warnhinweisen und Gesichtern angeblich Betroffener zur „Coronahysterie“ affichiert war. 

„Jeder wird jemanden kennen… der von Maßnahmen oder Impfungen geschädigt wurde“

steht da zu lesen. So auch ein 58jähriger, der weil ungeimpft, seine Arbeit nicht mehr fortsetzen durfte. Und weiter steht natürlich in drohenden Großbuchstaben:

UNZÄHLIGE MENSCHEN WURDEN AUF GRUND IHRES IMFPSTATUS IN ÖSTERREICH AUSGEGRENZT

Plakat in der Apotheke (nachgestellt)

Der Betrachter der Plakate wird in eine Welt geführt, die als bedrohlich dargestellt wird. So sieht es aus, wenn eine kleine Elite die Weltmachtherrschaft über unser Volk erlangt, wird vermittelt. Zur Untermauerung der Bedrohungen klebte da auch noch ein Flyer an der Wand, der eindringlich vor Augen führt, was passiert, wenn der WHO-Vertrag tatsächlich umgesetzt werden sollte.

In verschwörerischer Manier werden 10 Punkte einer gesundheitlichen Unterjochung und Knechtung angeführt.

. Wussten Sie, dass die WHO in ihr Leben eingreifen und damit den Rechtsstaat übergehen kann?

. Wussten Sie, dass der WHO-Chef Ihnen künftig vorschreiben kann, welche Medikamente sie zukünftig einnehmen müssen.

. Wussten Sie, dass Sie sich nicht dagegen wehren können?

……..

Sie könnnen das alles nicht glauben?  ARD, ORF und SRF berichten nicht darüber.

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Flyer gegen den WHO-Vertrag

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Und dann gibt es da noch eine Spendenbox in der Apotheke, mit der man Impfgeschädigte unterstützen soll.

„Obwohl man die Kunden stets nach bestem Wissen und Gewissen berät“, so Mag. Karin Süß, „erkenne die Apothekerkammer eine offensichtliche Ablehnung der Covidimpfung und eine Beratung in diesem Sinne. Diese Unterstellungen“, so Fr. Mag. Süß weiter, „seien völlig aus der Luft gegriffen“.  Das Interview führte Frau Mag. Karin Süß mit einer Linzer Verschwörungstheoretikerin.

 

Natürlich gibt es die Meinungsfreiheit. Aber Meinungsfreiheit heißt nicht, als Apotheker in einer Apotheke Falschinformationen in die Welt setzten zu dürfen, weil das könnte schnell als Beratung aufgefasst werden und ist es auch.

Einer Apotheke vertraut man richtig informiert zu werden. Wenn nicht führt das zu Konsequenzen und muss es auch. Und so stehen die Betreiber wieder einmal in disziplinarrechtlicher Ziehung. Damals haben die Süß einem Demonstrationszug gegen Coronamaßnahmen in der Linzer Innenstadt vor ihrer Apotheke freundschaftlich zugejubelt. Das stieß der Apothekerkammer sauer auf, laut Informationen eben dieses Verschwörungsblogs.

Die Betreiber „Zum Schwarzen Adler“ wehren sich gegen die Vorwürfe und haben einen Anwalt eingeschaltet. Aber wie so oft in der Szene, bleibt man unter sich. Gerade im rechtsextremen Eck finden sich verdammt viele Anti-Corona-Impfschwurbler in Pseudotracht und Lederhosen. Und dieser eingeschaltete Anwalt ist just auch Anführer einer pennalen schlagenden Burschenschaft in Linz.
 
Für den Rechtsanwalt und Burschenschafter ist das Verhalten der Apothekenbetreiber natürlich gesetzeskonform.
 
„Der Vorwurf, dass das Verhalten von Herrn Mag. Süß die Berufspflichten verletzte und Ehre und Ansehen des Apothekerstandes beeinträchtigen würde, sei völlig haltlos. Die neuerliche disziplinarrechtliche Verfolgung ist“ – so der Rechtsanwalt im Interview mit dem Verschwörungsblog – „vielmehr der Ausfluss der durch die Politik hervorgerufenen und nach wie vor bestehenden tiefen Spaltung der Bevölkerung und der Versuch, Kammermitglieder, die der Coronaimpfung und insbesondere der Corona-Impfpflicht kritisch gegenüberstehen, auf Linie zu bringen“.  
 
Das ist Anwaltssprech gefärbt mit Hass gegen die Elite. Die Rechtsextremen fühlen sich ja schon lange geknechtet und unterjocht.
 

„Sein Mandant“, so der Anwalt weiter, zum Verschwörungsblog, „wird sich jedenfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die neuerliche ´Disziplinierung´ zur Wehr setzen und zieht auch strafrechtliche Schritte gegen den Anzeiger wegen des Verdachtes der Verleumdung in Erwägung“.

Neben Hass gegen die da oben werden auch Verfolgungsphantasien gegen den Anzeiger öffentlich überlegt.  Einschüchterungsversuche könnte man das nennen. Aber der Anzeiger kann sich ruhig zurücklehnen, weil in Österreich kann und darf jeder und jede eine Anzeige erstatten, wenn sie meinen, dass das Verhalten einen Tatbestand erfüllen könnte. Verleumdung sieht anders aus, aber da könnte der Herr Anwalt ja noch Nachhilfeunterricht auf der Universität nehmen.

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Falsche Informationen in der Apotheke

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Was die Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ angeht, müsste diese eigentlich mit einem Warnhinweis versehen werden.  

„Über Wirkung oder unerwünschte Wirkungen informieren Faktenchecker, Sektenbeauftragte oder die Apothekerkammer“.

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