Rabl-Wels – Der Verschwörer

Am 17. März soll der Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser in der Welser Stadthalle auftreten. Der Schweizer nennt sich „Friedensforscher“. Tatsächlich verdient er viel Geld mit der Verbreitung von Unwahrheiten. So unterstellt er, die Terroranschläge vom 11. September 2001 wären auf eine Verschwörung in der damaligen US-Regierung zurückzuführen. Die eindeutigen Beweise für die Täterschaft von Al-Kaida verschweigt er.

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2018 hat sich Ganser durch eine Beschwerde beim Schweizer Presserat dagegen gewehrt, als Verschwörungstheoretiker bezeichnet zu werden. Die Beschwerde wurde in allen Punkten abgewiesen.

Gansers Propaganda macht ihn zu einem Star der rechtsextremen Szene. Er nimmt auch an einschlägigen Veranstaltungen teil: Beispielsweise hat er mit dem Neonazi Karl-Heinz Hoffmann, Gründer der terroristischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, über das Oktoberfest-Attentat diskutiert. 2014 hielt Ganser einen Vortrag bei der „Anti-Zensur-Koalition“ des Rechtsextremisten Ivo Sasek. Zuvor waren dort mehrere Holocaust-Leugner aufgetreten.

Zur Corona-Pandemie meinte Ganser, „unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung“ würden Milliarden Menschenleben gefährdet, etwa durch Lockdowns und Impfkampagnen. In dem Video „Pandamned“ des niederländischen Filmemachers Marijn Poels vom Mai 2022 verglich er die Spaltung von Geimpften und Ungeimpften mit dem Verhältnis von Nationalsozialisten und Juden im NS-Staat! Diese Aussage stufen die Sozialpsychologin Pia Lamberty sowie die Leiterin der Recherche- und Infostelle Antisemitismus Bayern (RIAS), Annette Seidel-Arpacı, als geschichtsrevisionistisch, den Holocaust verharmlosend und damit als Form von Antisemitismus ein.

Dass Ganser den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Wladimir Putin durch prorussische Propaganda unterstützt, ist nur noch eine Draufgabe.

„Der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl tut an jedem Jahrestag der Pogromnacht so, als wäre ihm das Gedenken an die Holocaust-Opfer ein Anliegen“, sagt Werner Retzl, Vorsitzender der Welser Antifa. „Pure Heuchelei – jetzt will er dem Holocaust-Verharmloser Daniele Ganser die Stadthalle überlassen. Übrigens ist das längst nicht Rabls erster Ausritt ins Ewiggestrige: Erst im September hat er ein Welser Treffen rechtsextremer und antisemitischer Burschenschafter mit Steuergeld gefördert und empfangen.“  

Antifa-Vorsitzender Retzl fordert, Ganser die Stadthalle nach dem Vorbild von Steyr zu verweigern. Die Steyrer SPÖ-Kulturstadträtin Katrin Auer hat erklärt: „Wir haben als Stadt hier eine klare Linie. Ganser verbreitet Verschwörungstheorien, relativiert die russische Aggression und scheut vor geschmacklosen Vergleichen rund um den Holocaust nicht zurück. So jemandem geben wir keine Bühne.“ Auch die Stadt Innsbruck stellt dem Putin-Versteher keine Halle zur Verfügung.

„Für demokratisch Gesinnte steht fest: Leute wie Ganser dürfen nicht durch die Nutzung öffentlicher Einrichtungen unterstützt werden. Wir leisten Widerstand dagegen, dass der blaue Bürgermeister Wels als Propagandazentrum für Rechtsaußen-Ideologien missbraucht!“, betont Retzl. SPÖ und Grüne in Wels protestieren ebenfalls.

Quelle: OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus 

Die Kronenzeitung berichtet über den Welser Auftritt von Ganser sehr ausführlich:  https://www.krone.at/2911413

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