„Covidioten“ rufen zur Gewalt auf

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Sie demonstrieren beinahe schon täglich, halten „Corona“ für eine Erfindung der Machteliten, wettern gegen die Verordnungen der Bundesregierungen und bekämpfen Impfmaßnahmen. Nun drohen sie auch mit Gewalt und beschwören die Notwendigkeit eines Bürgerkrieges herauf – die „Querdenker“, ein Topf aus Gesellschaftsverlierern und Esotherikern, die schon von Anfang an, ihre Kompetenz an Neonazis verloren haben .

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Coronavirus SARS-CoV-2 (Beta)

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Die Tageszeitung „Der Standard“ zitiert aus einem Bericht des Verfassungsschutzes, der „von Beginn an“ als treibende Kraft hinter den Demos gegen die Corona Maßnahmen die rechtsextreme Szene sieht. Sie nennen sich „Querdenker“, neuerdings auch „Freidenker“, und halten sich für die besseren Menschen, die erkannt haben wollen, dass sie der Staat nur noch belügt und betrügt.

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Durchforstet man das Internet, analysiert Videos von „Querdenker“- Demonstrationen, liest in Chatprotokollen in sozialen Medien mit, bestätigt sich das Bild, das der Verfassungsschutz zeichnet und es wird noch düsterer. Innenminister Nehammer warnt daher vor „Gegnern der Demokratie“.

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„Querdenker rufen zur Gewalt auf“

Im Bericht des Verfassungsschutzes heißt es, dass die jüngsten Veröffentlichungen der Querdenker“ Aufrufe enthalten, „deren verbales Eskalationspotenzial in keinem Verhältnis mehr zum Grundkonflikt zwischen Szeneanhängern und Behörden stehen. So wird sogar die Notwendigkeit eines Bürgerkrieges heraufbeschworen, Regierungsmitglieder als Massenmörder verunglimpft und die Protestbewegung als legitime Revolutionsbewegung“ dargestellt, „die militant gegen ein tyrannisches Regime vorgehen muss. Physische Gewalt bis hin zu Todesdrohungen gegen Politiker, Behörden, Medien und die Polizei wird als notwendig beschrieben„.

Der Verfassungsschutz kommt in seiner Analyse zur Ansicht, dass sich die rechtsextreme Szene schon sehr früh der Szene der Corona-Leugner bemächtigt und unterwandert hatte und diese Szene „als potenzielles Spalt-, Mobilisierungs- und Rekrutierungspotenzial erkannt haben, auch wenn sie den Großteil dieser Anhängerschaft als Idioten sehen. Daher traten rechtsextreme Gruppierungen von Anfang an als offene Förderer und Unterstützer dieser Protestszene auf „, so der Verfassungsschutz. Vor allem das auch erweiterte Umfeld rund um Gottfried Küssel war mehrfach an Corona-Demonstrationen in Österreich beteiligt, wo sich vor allem einer auch als Redner hervortut.

Innenminister Nehammer beauftragte daher seinen Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit eine genaue Prüfung auf Rechtmäßigkeit zukünftiger Versammlungen vorzunehmen, um alle rechtlichen Möglichkeiten für eine Untersagung auszuschöpfen. Grundlage von Untersagungen könnten vor allem Aufrufe der Organisatoren sein, „Anschläge auf Polizeiinspektionen vorzunehmen, Beamten Waffen mit Gewalt zu entwenden, Brandstiftungen am Kanzleramt und anderen Regierungsgebäuden vorzunehmen, Regierungsmitglieder oder den Bundespräsidenten zu Hause zu besuchen, oder das Eindringen in das Parlament bzw. dieses anzuzünden„, wie das BVT berichtet.

 

Heimsuchung

Zwei in der rechtsextremen Szene nicht unbekannte Personen riefen kürzlich via facebook, telegram und Instagram  dazu auf, die nächste Demonstration am 16. Jänner in Wien auch dazu zu nutzen, den Bundeskanzler an seinem Wohnsitz mit viel Lärm und Getöse heimzusuchen. Einer der Aufrufer – er war in seiner Jugend bei einer recht extremen Organisation tätig, ist neben seiner Funktion als Geschäftsführer einer Medienagentur in Linz auch Autor bei der recht extremen Wochenzeitung  „Wochenblick“.  Zudem schrieb er ein Buch über Corona mit mäßigem Absatz. Als Medienchef drehte der Aufrufer auch Filme für den Bundesvize der FPÖ Manfred Haimbuchner.  Zufälligerweise hat diese Mediengesellschaft ihren Sitz just dort, wo  in Linz auch „Wochenblick“ residiert. Diese recht extreme Zeitschrift  betätigt sich recht extrem als Einpeitscher  für die „Covidioten“. „Wochenblick“, der vom Staat Fördergelder bezieht, gilt als Medienplattform der FPÖ in OÖ.

 

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Auch ORF wird bedroht

Die „Querdenkerszene“ behauptet, dass der ORF das Zentralorgan eines konspirativen Netzwerkes sei und deshalb auch gegen den ORF mit Gewalt vorgegangen werden müsse. In zahlreichen Videoclips sieht man, wie der „Covid-Mob“ ORF-Redakteure verbal angeht und Reporter aufs Übelste beschimpft. In einer weiteren, ebenfalls in OÖ ansässigen Zeitschrift – dessen Schreiberling ein ehemaliges Mitglied des „Bund freier Jugend“ war, wird der ORF als „Lückenpresse“ tituliert, der permanent schlichtweg falsch berichtet.

 

Wer sind die Querdenker

Ursprünglich waren die „Querdenker“ eine lose Szene normaler aber unzufriedener Bürger, Verschwörungstheoretiker, linker Weltverbesserer, klerikal-konservativer Kirchengänger und Esoterikern. Auf den „Hygienedemos“ gegen die  Corona-Maßnahmen tauchten jedoch nach und nach vermehrt Neonazis, Reichsbürger und gewaltbereite Gruppen auf. Vor allem in Österreich schlitterte die „Szene der „Hygieneverweigerer“ direkt in die Hände der Neonazis.  Heute wird der Führungskader der „Covidioten“ vor allem von Leuten aus der Szene rund um Gottfried Küssel und des ehemaligen „Bund freier Jugend“ sowie der „Identitären“ gestellt, mit basispolitischer Unterstützung der FPÖ. Der rechte Narrensaum – wie es einst Manfred Haimbuchner von der FPÖ titulierte – ist somit wieder aktiv tätig geworden. Deckungsgleiche skandierte Rufe, wie „Kurz muss weg“ hört man nicht nur auf der Straße, sondern vor allem auch aus dem Munde vieler FPÖ-Politiker.

In Deutschland wurden von „Querdenkern“ Brandsätze auf das Robert-Koch-Institut in Berlin geworfen, eine Person steuerte absichtlich ihr Auto in das Kanzleramt und eine Gruppe von Reichsbürgern wollte vor Monaten das deutsche Parlament stürmen. Mentale Unterstützung lieferte dabei die AfD, die erst kürzlich Personen ins deutsche Parlament luden um dort mal echt Randale zu machen zu können.

Die Fakten beweisen es, wohin uns „Querdenker“ als „Freidenker“ führen wollen.  Aber deren Gedankengut hat so etwas von gar nichts mit Demokratie zu tun und ist absolut nicht deckungsgleich mit unserer Verfassung.

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„Covidioten“ sind Trump-Anhänger

.Viele österreichische Querdenker sind Trump-Anhänger.  Was sich in den letzten Stunden in Washington abspielte, lässt jede demokratische Bewegung erschaudern.  Das Kapitol wurde erstürmt von „Trumpidioten“ und Trump selbst meint nur – „go home“.  Die örtliche Polizei konnte letztendlich das Gebäude räumen.  Viele vermeinen, Trump habe da versucht einen Putsch zu inszenieren.

Und just zu dem Zeitpunkt, als Trumpanhänger das Kapitol erstürmten, wurde bekannt, das auch der zweite Senatssitz in Georgia an die Demokraten ging. Damit kann der Demokrat Joe Biden als 46. Präsident der USA zumindest die ersten zwei Jahren seiner Amtszeit komfortabel regieren.

Demokratie ist äußerst verletzlich. Aber die USA bewiesen wieder einmal, dass eine gesunde und rechtsstaatliche Verfassung Angriffe gegen demokratische Grundwerte doch erfolgreich abgewehrt werden können.  Dies sollten sich auch unsere „Covidioten“ ernsthaft zu Herzen nehmen, da sie auch in Österreich nie und nimmer Aussichten auf Erfolg haben werden, auch wenn der österreichische Verfassungsschutz in vielerlei Hinsicht oft extrem überfordert scheint.

 

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Links:

Nach Gewaltaufrufen sollen Querdenker-Demos leichter verboten werden
https://www.derstandard.at/story/2000122944816/nach-gewaltaufrufen-querdenker-demos-sollen-leichter-verboten-werden-koennen

Wie gefährlich sind die Querdenker
https://www.derstandard.at/story/2000122092831/wie-gefaehrlich-sind-die-querdenker 

Warum sich die Querdenker mit Sophie Scholl und Anne Frank vergleichen
https://www.derstandard.at/story/2000122247464/warum-sich-querdenker-mit-sophie-scholl-und-anne-frank-vergleichen

Trumpidioten erstürmen das Kapitol
https://orf.at/stories/3196308/

Das absichtliche Missverstehen des Rechtsstaates
https://www.derstandard.at/story/2000122951010/das-absichtliche-missverstehen-des-rechtsstaates 

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