Oligarchen, Wasser und die FPÖ
|Unser Wasser für unsere Oligarchen? Wie steht es wirklich um Güssinger? „IBIZA“ lässt grüßen.
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Überall dort, wo die FPÖ ihre Finger drinnen hat, riecht es nach Korruption und Oligarchen. „Ibiza“ beweist es wieder einmal. Wem gehört die burgenländische Quelle Güssing nun wirklich? Ist sie schon im Besitz ukrainischer Oligarchen oder doch noch in russischer Hand? Der ehemalige FPÖ Nationalratsabgeordnete Thomas Schellenbacher könnte für Aufklärung sorgen, arbeitete er doch mit dem jetzigen ukrainischen Geschäftsführer schon jahrelang zusammen.
Aber Thomas Schellenbacher plagen noch ganz andere Sorgen. Profil stellte Ende August 2019 die Frage, ob das damalige Nationalratsmandat des Herrn Schellenbacher gar von ukrainischen Oligarchen gekauft wurde? Das Zivilverfahren unter Aktenzahl 14 Cg 36/16s ist jedenfalls noch immer nicht abgeschlossen.
Mit März 2018 berichtete die OÖN, dass der Herr exAbgeordnete zahlungsunfähig und beim LG St. Pölten ein Konkursverfahren eingeleitet worden sei. Zudem sollen Korruptionsermittlungen wegen Betrug und Geldwäsche laufen (Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung).
Im Gang ist ebenfalls noch ein Strafverfahren bezüglich des Kaufs des insolventen Semmering-Hotels Panhans 2012 durch Schellenbachers IBS mit seinen ukrainischen Partnern für fünf Millionen Euro. Der Verdacht: Geldwäsche über eine zypriotische Gesellschaft. Schellenbacher bestritt die Vorwürfe bisher. Auch hier gilt wie immer die Unschuldsvermutung.
Und dann brannte es auch noch im Reihenhaus von Thomas Schellenbacher. Das war im Juni 2018. Die Feuerwehr von St. Leonhard am Forst (Bez. Melk) hatte den Brand schnell gelöscht, aber die Polizei interessierte der Brand doch etwas näher. Aber nur harmlose Grillkohle soll eine Hecke im Garten von Schellenbacher in Flammen gesetzt haben, mehr nicht und der war mit einem Gartenschlauch zu löschen.
H.C. Strache sprach mit der „Oligarchin“ auf Ibiza über die Privatisierung unseres Wassers. Und dann das. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt landete die österreichische Quelle Güssinger in oligarchisch dubiose Hände. Der ehemalige FPÖ-Funktionär Thomas Schellenbacher soll dabei kräftig mitgemischt haben. Und was wusste H.C. Strache nun wirklich?
Der Lebensmitteldiskonter Hofer, der bis Mitte Juli noch größter Kunde des Mineralwasserabfüllers Güssinger war (Vitaquelle), zog die Reisleine. Auslöser war laut „Kurier“ ein Streit zwischen dem Güssinger-Eigentümer und einem bulgarischen Großgläubiger. Güssinger soll bis zu 30 Millionen Liter Mineralwasser pro Jahr an Hofer geliefert haben, das habe ca 80% des Umsatzes beim Flaschenabfüller ausgemacht.
Güssinger gehört sei 2012 zum Firmennetz des Russen Andrej K. Der allerdings saß dieser bis Juli 2019 in U-Haft. Beim Tatbestand, der ihm vorgeworfen wird, soll es sich um Mord handeln, bzw. einen Mordauftrag handeln. (Wie immer gilt die Unschuldsvermutung).
Angeführt darf in diesem Zusammenhang werden, dass dieser schillernde russische Kaufmann sich nach seiner Haftentlassung mit Johann Gudenus im Hotel Marriot in Wien getroffen haben soll, wo es zu einer Auseinandersetzung kam, wie der Kurier berichtet.
Der Russe soll 90% der Anteile an Güssinger halten aber exorbitant hohe Schulden angehäuft haben. Ein bulgarischer Großgläubiger mit Forderungen von mehr als 10 Mio Euro will nun seine Ansprüche geltend machen und auf verpfändete Liegenschaften von Güssinger zugreifen. Der Eigentümer von Güssinger bestreitet allerdings die Rechtmäßigkeit.
Noch im Jahr 2018 bestritt Güssinger unter dem damaligen Geschäftsführer Stefan Lehrmayer Liquditätsprobleme, musste aber einräumen, dass mit einer veralteten Anlage gefahren wurde, weshalb für Glasflaschen diese abgeschaltet werden musste. Güssinger wurde im Jahr 2012 von der E&A Beteiligungs GmbH übernommen. Seit 23. Juli 2019 ist der Ukrainer Anatolii Boikiv der neue Chef bei Güssinger.
Anatolii Boikov ist kein Unbekannter. Er arbeite eng mit dem ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Thomas Schellenbacher zusammen und soll – so besagen es die Gerüchte nur Strohmann für Schellenbacher sein. Boikov war im Jahr 2015 Geschäftsführer der IBS Umwelt-und Verkehrstechnik GmbH, die Schellenbacher gegründet hatte. Das Planungsbüro schlitterte in einem Betrugsskandal aufgrund einer verlorenen Klage vor dem Landesgericht St. Pölten in den Konkurs. Dem Gläubiger ASFINAG – Schellenbacher war kurzzeitig Geschäftsführer bei ASFINAG – wurde im Jahr 2017 in diesem Verfahren ein Betrag von 1,7 Mio Euro an Entschädigung zugesprochen.
Erinnern Sie sich: Strache sagte im IBIZA-Video doch, dass zwar nicht das Wasser in Österreich privatisiert werden solle, aber es gäbe die Möglichkeit, die Logistik der Wassergewinnung privatwirtschaftlich zu nutzen. Wem heute die Quelle Güssing im Burgenland nun wirklich gehört, ist schwer nachvollziehbar, vielleicht schon ukrainischen Oligarchen, oder doch noch einem Russen?
Quellen:
Güssinger trifft Hofer-Lieferstopp hart: 80 Prozent des Umsatzes fallen weg (August 2019)
https://www.derstandard.at/story/2000107339840/guessinger-trifft-hofer-lieferstopp-hart-80-prozent-des-umsatzes-fallen
Parteienfinanzierung: Der Fall des Ex-FPÖ-Abgeordneten Thomas Schellenbacher (August 2019)
https://www.profil.at/oesterreich/parteienfinanzierung-fall-ex-fpoe-abgeordneten-thomas-schellenbacher-11062121
Fotos zeigen die Hintergründe für die Gudenus-„Ohrfeige“ (6. September 2019)
https://kurier.at/chronik/oesterreich/fotos-zeigen-die-hintergruende-fuer-die-gudenus-ohrfeige/400598612
Ex-FPÖ-Nationalratsabgeordneter Schellenbacher ist zahlungsunfähig (März 2018)
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/Ex-FPOE-Nationalratsabgeordneter-Schellenbacher-ist-zahlungsunfaehig;art15,2855117
Oligarchenfreunde übernehmen Güssinger Mineralwasser (August 2019)
https://zackzack.at/2019/08/14/fpoe-oligarchen-freunde-uebernehmen-guessinger-mineralwasser/
Feuer bei Ex-FP-Nationalrat Thomas Schellenbacher (Juni 2019)
https://www.heute.at/s/feuer-bei-ex-fp-nationalrat-thomas-schellenbacher-50879147
Der seltsame Fall es Skigebietes Semmering (Februar 2018)
https://www.addendum.org/ski/semmering/
FPÖ-Politiker in den Konkurs geschickt (September 2017)
https://kurier.at/chronik/oesterreich/fpoe-politiker-in-den-konkurs-geschickt/288.274.768
FPÖ-Abgeordneter Schellenbacher in Privatkonkurs (September 2017)
https://www.noen.at/in-ausland/verfahren-fpoe-abgeordneter-schellenbacher-in-privatkonkurs-fpoe-insolvenzen-politische-bewegungen-oesterreich-61938015
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