Gabalier erhält Ehrenzeichen

Andreas Gabalier kann nicht singen. Aber vielleicht erhält er das Ehrenzeichen der Stadt Graz nicht wegen seiner volksdümmlichen rechtsreaktionären Lieder, sondern für erfolgreiche Verblendung seiner AnhängerInnen.

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Die einen nennen es Kunst, die anderen Volksverdummung. Seine recht rechtsreaktionären Texte kommen bei FPÖ-Anhängern und Anhängerinnen gut an. Und Andreas Gabalier hat es weit gebracht, trotz des Umstandes, dass er schlichtweg nicht singen kann. Man muss die Leute nur ordentlich betrügen können, dann lieben sie einen, vor allem die FPÖ-Anhänger und Anhängerinnen. Auch H.C. Strache hält Gabalier für einen der größten Musiker Österreichs. Das sagt doch alles, da weiß man, was der Parteivorsitzende der rechtsextremen FPÖ unter Kunst versteht. Zum Klischee erwachsene Emotion ist nämlich Kitsch, nicht Kunst.

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ORF

16.Februar 2019

Wirbel um Grazer Ehrenzeichen für Gabalier

Aufregung herrscht derzeit um die Vergabe des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Graz an Andreas Gabalier: Er freue sich über „sehr viele Nachrichten mit Glückwünschen“; ein weiterer Preisträger will indes seine Auszeichnung zurückgeben.

Kaffeehändler Johannes Hornig, Kammerschauspielerin Gerti Pall, Haubenkoch Johann Lafer, Fußball-Trainer Franco Foda – sie alle sind Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Graz. 246 Namen umfasst die Liste bislang. Unter sie soll sich bald auch Andreas Gabalier reihen.

„Mein Herzerl, das strahlt“

Am Samstag meldete sich der Volks-Rock’n’Roller über Facebook aus Berlin, wo ihn sehr viele Nachrichten mit Glückwünschen eingeholt hätten: „Die Freude meinerseits, die ist enorm. Mein Herzerl aus der Steiermark, das strahlt da heraußen in Berlin. Man hat es mit harter und fleißiger Arbeit und Einsatz und unermüdlichem Willen ganz nach oben geschafft. Man singt heute in den größten Stadien, die der deutschsprachige Raum zu bieten hat – und man hat da eigentlich immer ein bisserl dieses steirische Lebensgefühl hinausgetragen.“

Über vier potentielle Ehrenzeichenträger hatte der Stadtsenat am Donnerstag abgestimmt, darunter etwa die Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz. Dreimal war das Ergebnis einstimmig, nur im Fall von Gabalier waren Grüne und KPÖ gegen die Vergabe des Goldenen Ehrenzeichens. Die Entscheidung fiel schließlich jedoch für den Volks-Rock’n’Roller, was bei einem der bisherigen Preisträger für Ärger sorgt.

Willmann gibt Auszeichnung zurück

So empörte sich Ehrenzeichenträger Manfred Willmann: „Diesen Kommerzialismus und diese Volksverdummung unterstütze ich nicht, das hat mit Volkskunst nicht zu tun.“ Der Herausgeber der Fotografie- und Kunstzeitschrift „Camera Austria“ hatte das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz 2002 „in Würdigung meiner künstlerischen Arbeit wie auch meines Einsatzes für die zeitgenössische Fotokultur“ erhalten.

Nun will er es zurückgeben: „Aus dem Anlass der aktuellen Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens fühle ich mich verpflichtet, diese Auszeichnung jetzt zurückzulegen.“

Nicht die erste Aufregung

Es ist übrigens nicht die erste Aufregung rund um eine Auszeichnung für Andreas Gabalier: Anfang Februar bekam der Musiker den Karl-Valentin-Orden, verliehen von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla. Auch hier gingen die Wogen hoch – und Andreas Gabalier reihte sich ein unter anderen Trägern des Ordens wie Horst Seehofer und Heino.

Quelle: https://steiermark.orf.at/news/stories/2965008/ APA

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