Rabl: Heuchlerischer Antifaschismus


„Heuchlerischer Antifaschismus“ und „Geschichtsverfälschung“ werden dem FPÖ-Politiker und Welser Bürgermeister Andreas Rabl vorgeworfen. 

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Andreas Rabl

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Der Welser Stadtchef „vergaß“ doch glatt die NS-Geschichte seines  Großvater DI Max Rabl. Der Welser Bürgermeister schrieb in seinem  Vorwort zum Buch  „1938 – Nie mehr wieder!“ über seinen Großvater:

„Wie gefährlich es damals sein konnte, seine Meinung kundzutun, bekam auch meine Familie zu spüren: Mein Großvater, der spätere Bundesrat Dipl.-Ing. Max Rabl, wurde wegen kritischer Äußerungen zum NS-Regime gleich mehrmals verhaftet“.

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Vorwort vom Bgm. Dr. Andreas Rabl  im Buch  „1938 – nie wieder“ des Welser Chronisten Rudolf G. Dietl

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Das „Kleine Volksblatt“  vom 07. Juli 1939 wusste dagegen eine ganz andere Geschichte über Max Rabl zu berichten, warum der Herr Großpapa tatsächlich  von der Gestapo verhaftet worden ist.   Der Welser Bürgermeister, muss sich da schon den Vorwurf der Geschichtsverfälschung gefallen lassen, auch wenn er offen mit Klagen drohen sollte.

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Kleines Volksblatt  vom 07. Juli 1939

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Abschrift Kleines Volksblatt  vom 07. Juli 1939 (original)

Daß in der Ostmark für unsoziale und unkorrekte Betriebsführer kein Platz mehr ist, bewies eine Verhandlung vor einem St. Pöltner Schöffensenat unter Vorsitz des OLGR Doktor Grimburg. Der Anklage ist zu entnehmen, daß nach der Einsetzung eines „Ing.“ Max Rabl in einem größeren St. Pöltner Betrieb ganz unglaubliche Zustände dort einrissen. Um freie Hand für eine kontrollose Wirtschaft zu haben, wurde das alte eingearbeitete kaufmännische Personal entlassen, bzw, hinausgeekelt und junge weibliche Hilfskräfte aufgenommen, wenn sie recht hübsch und nett zum „Chef“ waren. Die Buchführung wurde nach den Angaben des Betriebsführers neu angelegt und als nach einem halben Jahr eine Kontrolle in Aussicht stand, wurde der Betriebsführer schon zwei Tage vorher verständigt. Eine von ihm daraufhin vorgenommene flüchtige Aufstellung ergab, daß etwa 1800 RM fehlten. Das Manko war dadurch entstanden, dass Rabl sich von der von ihm aufgenommenen 21jährigen Buchhalterin Marie R. aus Wels, mit der er in freundschaftlichem Verhältnis stand, mehrmals „Vorschüsse“ auf sein Gehalt geben ließ, ohne aber diese Gelder wieder zurückzuzahlen.

In der Furcht vor der Kontrolle zwang er eines Abends seine Buchhalterin unter Drohungen und Mißhandlungen, die Lohnlisten um den fehlenden Betrag zu fälschen.

Aber diese Fälschungen wurden so plump durchgeführt, daß sie bei einer tatsächlichen Kontrolle auch entdeckt wurden.

In der Verhandlung bestritt der Angeklagte jedes Verschulden und wälzte die ganze Verantwortung für den Fehlbetrag der Buchhalterin auf.

Der Aufmarsch der Zeugen sah die halbe Gefolgschaft des Betriebes im Gerichtssaal versammelt und die Aussagen über den Betriebsführer schildern ihn ausnahmslos als brutalen, groben, gemeinen Menschen, der zu jedem Mittel griff, um ihm mißgünstig gesinnte Leute um Brot und Verdienste zu bringen. Beschimpfungen der Gefolgschaftsmitglieder waren an der Tagesordnung und das Götzzitat eine gebräuchliche Redensart. Wie der Vorsitzende bemerkte, ist noch nie eine solche Sauwirtschaft bekannt geworden, als die durch Rabl in dem Betrieb eingeführte.

Marie R, die die Fälschungen unumwunden zugibt, die sie allerdings unter moralischem Druck vorgenommen haben will, erhielt schließlich wegen eines geringfügigen Diebstahls mit sehr dunklem Hintergrund drei Monate Kerker, während Rabl, von dem der Vorsitzende sagt, daß es gewiss sei, daß die Fälschungen den Grund in den Vorschüssen haben und daß er wahrscheinlich das Geld eingesteckt habe, freigesprochen wurde. Allerdings wurde Rabl sofort von der Geheimen Staatspolizei übernommen, die einen Ueberstellungsantrag gestellt hatte, um sich mit dem sauberen Betriebsführer gesondert zu unterhalten. Gegen beide Urteile berief die Staatsanwaltschaft, gegen die Verurteilung der R. außerdem ihr Vertreter Dr. Starl.

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Der shitstorm war Andreas Rabl gewiss.  Und was berichten aufrechte Demokraten der Welser Szene über ihn?

Der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl gibt sich bekanntlich gerne als Antifaschist aus. Schon zwei Mal hat er ein Konkurrenzgedenken zur großen Kundgebung der Welser Antifa anlässlich des Jahrestages der „Reichspogromnacht“ veranstaltet – mit sehr mäßigem Erfolg. Trotzdem versucht es Rabl heuer wieder. Da kommt es ziemlich ungelegen, dass ihm die Welser Antifa eine plumpe Verfälschung seiner Familiengeschichte nachweist:

Der FPÖ-Politiker hat seinen Großvater, einen überzeugten Nationalsozialisten und „Anschluss“-Profiteur, öffentlich als NS-Gegner dargestellt. Nicht nur was Antifaschismus betrifft, ist Rabl jetzt wenig glaubwürdig. Zuerst über die Enthüllung berichtet hat Colette Schmidt im „Standard“: https://derstandard.at/2000090138984/Welser-Stadtchef-Rabl-mit-lueckenhafter-Grossvaterlegende ! Es folgten Beiträge in vielen Medien in ganz Österreich. In den „OÖ. Nachrichten“ zählte der Online-Artikel zu den meistgelesenen, auf der bundesweiten ORF-Homepage stand die Schlagzeile weit oben. Der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), Willi Mernyi,fordert Rabls Rücktritt: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Wirbel-um-Vorwort-von-Welser-Buergermeister-Rabl-in-NS-Buch;art4,3045835 ! Rabl präsentiert sich jetzt in typischer FPÖ-Manier als Opfer und will eine „persönliche Entschuldigung“ (!), die er natürlich nicht bekommen wird. Siehe auch den heutigen „Standard“-Kommentar https://derstandard.at/2000090228132/FPOe-Umgang-mit-NS-Zeit-Opas-selektive-Geschichte von Colette Schmidt!

 

Andreas Rabl fordert nun eine persönliche Entschuldigung.  Da wird er aber lange fordern können. Wird Rabl jetzt klagen, weil „dahamist.at„, neben vielen anderen Medien, nun auch über sein ungeschicktes Verhalten berichtet?

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