Schloss Aistersheim muss notsaniert werden
|Wasserschloss Aistersheim ist schon seit 2014 in einem bautechnisch sehr bedauerlichen Zustand . 1
„Mit jetziger Zeit ist bekannt, dass derzeitig einige dringliche Notsanierungsmaßnahmen am Schloss Aistersheim erforderlich sind. Ich ersuche daher, besonders den Herrn Landeshauptmann, als kleine Geste zumindest diese Notsicherungsmaßnahmen, über die ihm bereits ein Ansuchen zugegangen ist, zu ermöglichen“. (Klinger) 2
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Die rechte extrem Szene, wie „info-Direkt“, „Wochenblick“, oder „unzenusriert.at“, aber auch einzelne Politiker wie Markus Hein und Detlef Wimmer (beide FPÖ-Linz), versucht seit Tagen das Wasserschloss Aistersheim für den Kongress der selbsternannten Verteidiger schön zu reden. Dass Wolfgang Franz Klinger, selber FPÖ Funktionär, in seiner Rede vor dem OÖ Landtag vom Dezember 2014 den damaligen Landeshauptmann von OÖ, Josef Pühringer (ÖVP), händeringend ersuchte eine Notsanierung für das Wasserschloss Aistersheim zu genehmigen, dürfte der recht extremen Wahrheitsjournaille offenbar eccht entgangen sein. Auch heute noch sind für das Gebäude dringende Notsanierungen unumgänglich.
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Rede Abg. KommR Ing. Klinger (FPÖ)
Hier die Rede Abg. KommR Ing. Klinger der 49. Sitzung vor dem OÖ Landtag im Dezember 2014 :
Nun aber zu meinem direkten Anliegen. Diese Kulturpolitik, die hier in Oberösterreich betrieben wird, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Linz und der Landeshauptstadt als Kulturzentrum neben dem Ruf als Stahlstadt oder Industriestadt zu positionieren ist sehr hehr.
Gleichzeitig aber schmerzt es mich, feststellen zu müssen, dass es offensichtlich auch Fehlleistungen, sozusagen schwarze Löcher gibt. Ein solches Versäumnis unserer Kulturpolitik ist meines Erachtens die Missachtung und die Verkennung der Bedeutung des in meinem Wahlkreis gelegenen Wasserschlosses Aistersheim. Ich habe das voriges Jahr schon erwähnt.
Ich bin nämlich von einem gewissen Stolz darüber erfüllt, dass dieses Schloss, das das bedeutendste Denkmalobjekt darstellt, das wir aus der Renaissancezeit in Oberösterreich haben, so vernachlässigt wird. Es ist sohin die größte Leistung aus dieser Zeit und steht sohin in einer Reihe mit dem Stift St. Florian, das unser Vorzeigeobjekt, was den Barock betrifft, ist. Das Wasserschloss Aistersheim ist auch das einzige Objekt, das in etwa in jener Liga spielt, wie wir sie in den berühmten Loire Schlössern in Frankreich wiederfinden.
Ich habe mich seit vielen Jahren dafür eingesetzt, dass eine Landesausstellung nach Aistersheim kommt, nämlich schon in den 1990er Jahren. Auf meinen Antrag hin hatte die Wirtschaftskammer Grieskirchen und die Wirtschaftskammer Oberösterreich bereits einen diesbezüglichen Beschluss gefasst. Auch der gerade sehr ehrenvoll erwähnte Dr. Mattes hat in dieser Sache grünes Licht gegeben. Die Besitzerfamilie hatte bereits ein Konzept ausgearbeitet, in der das Hausruckviertel, so wie vorher das Mühlviertel präsentiert werden sollte, mit besonderer Bedachtnahme auf die Zeit der Renaissance und der Reformation.
Leider hat der Herr Landeshauptmann jedoch dem Schloss Parz seinen Vorzug gegeben, einem Schloss, das es an Bedeutung mit Aistersheim wohl nicht aufnehmen kann. Er hat damit, was die Renaissance betrifft, sozusagen unser Licht unter den Scheffel gestellt. Sie haben zugesehen und er sieht weiter zu, dass sich der Zustand des Wasserschlosses Aistersheim zusehends verschlechtert, da die Eigentümer die Folgen einer Erbteilung, den Rückkauf der zweiter Eigentumshälfte verkraften mussten, trotzdem aber mehr als vier Millionen Euro an Eigenmitteln in die Schlosserhaltung investierten, mit dem Ergebnis, dass ein hoher Schuldenstand vorhanden ist.
Vor der Vergabe der Landesausstellung an das Schloss Parz haben Sie mit dem Hinweis, „das interessiert mich nicht“ sehr geehrter Herr Landeshauptmann es abgelehnt, über das Schloss Aistersheim als Standort überhaupt zu reden. Das war leider Gottes eine politische Unmäßigkeit von zwei Seiten, die hier zum Durchschlag gekommen ist. Ich möchte mich darüber nicht weiter auslassen.
Er hat dabei übersehen, dass das Schloss Aistersheim trotz des schlechten Zustandes, vor allem der Außenfassade, beträchtliche Einnahmen für Oberösterreich durch die Besucher aus dem Ausland erbringt. Bisher haben 300.000 junge Menschen, davon 100.000 aus Bayern, die Tanzveranstaltungen im Schloss Aistersheim besucht. Allein durch die Besucher aus Bayern sind rund drei Millionen Euro an Fremdenverkehrseinnahmen nach Oberösterreich geflossen.
Dazu kommen viele Märkte, Weihnachtsmärkte, Ostermärkte, Kunstmärkte, die im Schloss veranstaltet wurden und Konzerte, davon zwei im heurigen Jahr durch die Aistersheimer Musikkapelle, sowie eines im Rahmen der Passauer Festspiele. Der Herr Landeshauptmann war zuletzt beim Gang nach Betlehem im Schloss Aistersheim.
Als Wirtschaftssprecher meiner Partei fordere ich, dass wir das Schloss Aistersheim als Fremdenverkehrsmagnet ausbauen. Wir können unsere Kulturmittel nicht nur auf Linz konzentrieren und das Land, wie auch bei den Bezirksgerichten, bei der Post, bei der Polizei, bei den Kasernen weiter ausdünnen.
Ein perfekt restauriertes Schloss Aistersheim ist Frequenzbringer in der Region. Anders als das Schloss Parz, dessen Nachnutzung vom Landesrechnungshof nun tatsächlich kritisiert wurde, verfügt das Schloss Aistersheim über einen ausgezeichneten historischen Schatz, über ein ausgezeichnetes historisches Inventar, zurückgehend bis in die Renaissancezeit. Also dieses Schloss ist voll ausgestattet.
Jeder Euro, der in das Wasserschloss Aistersheim investiert wird, ist auch eine Investition in die Zukunft des Tourismus in Oberösterreich. Das Wasserschloss Aistersheim ist nicht bloß ein Kulturdenkmal, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer touristischen Infrastruktur.
Die Besitzerfamilie ist bereit, das Schloss, abgesehen von sonstigen kulturellen Veranstaltungen, für Besichtigungen verstärkt zu öffnen und praktiziert dies bereits seit langem.
Ich lade Sie alle, sehr geehrte Damen und Herren, zu einer Besichtigung des Schlosses Aistersheim ein, das ist wahrlich sehr, sehr interessant. Mit einem klaren Akzent, den wir in Aistersheim setzen, setzen wir auch eine Geste der Anerkennung dafür, dass die Besitzer des Schlosses Aistersheim bereits in den Jahren 1620 und 1626 auf der Seite der einheimischen Bevölkerung gestanden sind, und die letzte Vertreterin der Vorbesitzerfamilie, die Anna Gräfin Hohenfeld, verehelichte Fürstin Schwarzenberg, Ururgroßmutter des jetzigen Fürsten Schwarzenberg, Adalbert Stifter entdeckt und gefördert hat.
Mit jetziger Zeit ist bekannt, dass derzeitig einige dringliche Notsanierungsmaßnahmen am Schloss Aistersheim erforderlich sind. Ich ersuche daher, besonders den Herrn Landeshauptmann, als kleine Geste zumindest diese Notsicherungsmaßnahmen, über die ihm bereits ein Ansuchen zugegangen ist, zu ermöglichen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bin der Meinung, dass, wenn wir ein solches Kulturjuwel in unserem Land haben und wir jetzt eine Kulturdiskussion über bereits eineinhalb Stunden führen, es von hoher Wertschätzung zeugt, was dieses Haus für die Kultur über hat, und ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass wir dieses Kulturgut Schloss Aistersheim in Zukunft zumindest so erhalten, dass man es auch von außen herzeigen kann.
Ich sage nur eines dazu, es gibt kaum, kaum ein Objekt, kaum ein kulturelles Objekt in Österreich, das so vernachlässigt wurde, was die Unterstützung zur Erhaltung betrifft. Das darf in Zukunft so nicht sein, nur weil es aus politischen Gründen unerwünscht ist, dass man ein Kulturobjekt verfallen lässt. Das wollen wir in Zukunft so nicht haben. (Beifall)
Ich hoffe, dass das eine meiner letzten Reden für dieses Schloss Aistersheim dahingehend ist, (Heiterkeit. Zwischenruf Landesrat Anschober: „Jetzt ist es schon eine Schocksituation!“ Zwischenruf Abg. Stanek: „Was tätest denn sonst!“) dass ich die Situation dahingehend zu erläutern habe, dass das Schloss in einem sehr schlechten Zustand ist. Bitte, passen Sie auf, bevor ich meinen Satz zu Ende gesprochen habe. (Heiterkeit.)
Sie können sich darauf verlassen, für den Fall, dass nichts geschieht, werden auch die nächsten Budgetlandtage meinerseits für das Schloss Aistersheim zu einem gehörigen Teil in meinen Ansprachen oder meinen Reden enthalten sein.
Und ich bin überzeugt davon, dass irgendwann, stetiger Tropfen höhlt den Stein, es zur Überzeugung auch in diesem Hause gelangt, dass es wichtig ist, nicht nur die Kulturhauptstadt, nicht nur das Kulturmusikschulwerk, sondern auch dezentrale wichtige Kulturobjekte in diesem Land entsprechend zu fördern und zu unterstützen. (Beifall)
1 Das Problem liegt in der Parteipolitik und die heißt FPÖ
2 Wolfgang Franz Klinger (* 10. Mai 1959 in Wels) ist ein österreichischer Politiker (FPÖ), Transport- und Bauunternehmer sowie Gastwirt. Klinger war von 2009 bis 2016 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag, seit 29. Juni 2016 ist er Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat.[1]
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