Nazi-Weihnacht in Krumbach
|FPÖ-Gemeinderat schickt unter dem neuen Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) Weihnachtsgrüße mit Nazi-Propaganda. Kickl schweigt dazu!
27.Dez.2017
Der blaue Spitzenkandidat im niederösterreichischen Krumbach Bernhard Blochberger postete am Heiligen Abend das Cover einer Nazi-Zeitschrift und „Stille Nacht“ mit Wehrmachtsfotos. Bernhard Blochberger ist aktiver Polizeibeamter bei der Bundespolizeidirektion Wien und seit Jahren als aktiver Nationaler mit extrem rechten Hang mehr als nur amtsbekannt. Dennoch darf er bereits über viele Jahre hinweg weiterhin diesen Beruf ausüben. Unter dem neuen Innenminister Herbert Kickl scheint seine Position gut gesichert zu sein.
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Wien – Die Facebook-Freunde von Bernhard Blochberger erhielten am Heiligen Abend spezielle Weihnachtsgrüße. Der FPÖ-Gemeinderat aus dem niederösterreichischen Krumbach postete am 24. Dezember eine Zeichnung, die eine Familie auf der einen und zwei deutsche Soldaten bei einem Grab auf der anderen Seite zeigt. „Für all jene, an die heute niemand denkt“, schreibt Blochberger dazu in Großbuchstaben.
Das Bild stammt von der nationalsozialistischen „Frauen-Warte„, der „einzigen parteiamtlichen Frauenzeitschrift“ vom Dezember 1943, wie ein FPÖ-kritischer Blog herausfand. Das, versichert Blochberger auf STANDARD-Anfrage, habe er nicht gewusst: Er habe das Bild, auf dem der „Frauen-Warte“-Schriftzug samt Hakenkreuz abgeschnitten ist, auf einer Facebook-Seite gesehen und für seine eigenen Freunde kopiert, „weil es mir gefallen hat“. Aber „gewisse Leute sehen in allem irgendwas drinnen“.
Stille Nacht mit der Wehrmacht Nur wenige Minuten später postete Blochberger das Lied „Stille Nacht“, illustriert mit Fotos von Wehrmachtssoldaten. Das sei ein Versehen gewesen, er habe „falsch gedrückt“. Das Video mit dem Titel „Wehrmacht, stille Nacht“ findet sich auf einem rechtsextremen Youtube-Kanal. Als er den Fehler bemerkte, habe er den Link zum Video wieder gelöscht.
Das Nazi-Propagandabild mit den Wehrmachtssoldaten dagegen bleibt stehen – und zwar aus Protest: Er sei so wüst beschimpft worden, sagt Blochberger, dass er das Bild nun bewusst stehen lasse. „Man muss auch sagen, dass da nichts Verbotenes drinnen ist.“
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„Schöne Weihnachtsgrüße“
Der Mitgliedschaft in Facebook-Gruppen wie „Deutschland ist meine Heimat“, „Volksaufstand“, „Das Deutsche Reich muss deutsch bleiben“ und „Stalingrad Front“ ist sich der FPÖ-Politiker nach eigenen Angaben zum Teil nicht bewusst – wahrscheinlich sei er von den Gruppenbetreibern hinzugefügt worden. Das lehne er dann in der Regel nicht ab, das habe mit Höflichkeit zu tun.
Verbindungen mit nationalsozialistischem Gedankengut streitet Blochberger ab: „Ich habe mit der Zeit damals nichts zu tun, ich war nicht auf der Welt damals.“ Er wollte einzig „schöne Weihnachtsgrüße vermitteln“ und findet es „persönlich traurig, dass man gerade zu Weihnachten“ die Dinge so gehässig verdrehe.
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Kein Parteimitglied, aber Spitzenkandidat
Parteiinterne Konsequenzen dürften die Postings für Blochberger allein deshalb nicht haben, weil er laut FPÖ Niederösterreich gar kein Parteimitglied ist, „sondern als unabhängiger Kandidat“ an der Spitze der FPÖ-Liste in den Gemeinderat eingezogen ist. „Deshalb fehlt mir als Parteisekretär der FPÖ Niederösterreich auch die Möglichkeit einzuschreiten“, sagt ebendieser, Christian Hafenecker.
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Er selbst hätte beide Inhalte nicht geteilt, er halte aber fest, „dass es sich dem Vernehmen nach nicht um Wiederbetätigung gehandelt haben dürfte, was für mich wesentlich ist“. Hafenecker will aber bei nächster Gelegenheit „ein klärendes Gespräch führen“. (sefe, 27.12.2017)
Quelle: https://derstandard.at/2000071085845/FPOe-Gemeinderat-schickt-Weihnachtsgruesse-mit-Nazi-Propaganda
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Hier das Original
http://www.marthahallkelly.com/the-scary-nazi-magazine-that-mixed-fashion-with-fascism/
Frauen-Warte
die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift
Heft 4.Dezember 1943 12. Jahrgang
Wintersonnenwende 1943
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Karl Öllinger
27.Dez.2017, 23:27 Uhr
Der ehemalige Grüne Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger meint in einem Statement in seinem facebook-Profil:
Der FPÖ- Gemeinderat Blochberger jetzt also – der jüngste Einzelfall will nichts gewusst und falsch gedrückt haben! So einfach ist es aber nicht – auch nicht für die FPÖ, die keine Möglichkeit sieht, etwas gegen ihn zu machen, weil sie erstens keine Wiederbetätigung erkennen will und zweitens der gute Mann zwar für die FPÖ kandidiert hat, aber kein Parteimitglied ist.
Der Gemeinderat und Polizist (oder ist er schon in Pension?) postet seit Jahren Tag für Tag Braunes, bejammert den „ethischen Auslöschungsprozess am Deutschen Volk“, kommentiert zustimmend „Wahrlich es reicht!!!“, als in Schweden Flüchtlingsheime brennen und ist ein wilder Antisemit, der sogar die „Protokolle der Weisen von Zion“ teilt. Geht’s noch tiefer?
Und das bzw. der ist in der FPÖ NÖ niemandem negativ aufgefallen? Oder findet da niemand was dabei ?
Ich könnte Dutzende solcher Postings anführen (wenn Stopptdierechten wieder online geht, kriegt der Blochberger einen ganz langen Beitrag)!
Fürs erste aber sollten die Parteien in NÖ und in seiner Gemeinde (!) klare Worte sprechen – und wenn die FPÖ auch nachträglich keine Distanzierung von ihm schafft, dann muss sie eben auch die volle Verantwortung für ihn übernehmen!
Quelle: https://www.facebook.com/karloellinger/posts/1542772365760277
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ORF-online NÖ
28.Dez.2017
Aufregung um Weihnachtsposting mit NS-Bild
Dass das Bild von einer nationalsozialistischen Frauenzeitschrift stamme, habe er nicht gewusst, sagte der Gemeinderat aus dem Bezirk Wiener Neustadt zum „Standard“. Wenig später habe er – seinen Angaben zufolge aus Versehen – das Lied „Stille Nacht“ mit Fotos von Wehrmachtssoldaten gepostet.
Das Video mit dem Titel „Wehrmacht, stille Nacht“ finde sich auf einem rechtsextremen YouTube-Kanal, hieß es in dem Bericht, in dem auch auf Informationen eines FPÖ-kritischen Blogs verwiesen wurde. Er habe „falsch gedrückt“, sagte der Gemeinderat aus dem Bezirk Wiener Neustadt. Als er den Fehler bemerkte, habe er den Link zum Video wieder gelöscht.
Das am 24. Dezember gepostete Bild, auf dem der Schriftzug der Zeitschrift samt Hakenkreuz abgeschnitten war, habe er auf einer Facebook-Seite gesehen und für seine eigenen Freunde kopiert, „weil es mir gefallen hat“, sagte der Mandatar. Die Zeichnung, die eine Familie auf der einen und zwei deutsche Soldaten bei einem Grab auf der anderen Seite zeigt, lasse er bewusst stehen. Da sei „nichts Verbotenes drinnen“.
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FPÖ: „Kein Parteimitglied“
Der Gemeinderat sei kein Parteimitglied, sagte FPÖ-Landesparteisekretär Christian Hafenecker auf Anfrage. Der Mandatar sei „als unabhängiger Kandidat“ an der Spitze der FPÖ-Liste in den Gemeinderat eingezogen. „Deshalb fehlt mir als Parteisekretär der FPÖ Niederösterreich auch die Möglichkeit einzuschreiten“, sagte Hafenecker laut „Standard“. Er selbst hätte beide Inhalte nicht geteilt, halte aber fest, „dass es sich dem Vernehmen nach nicht um Wiederbetätigung gehandelt haben dürfte, was für mich wesentlich ist“. Hafenecker will aber bei nächster Gelegenheit „ein klärendes Gespräch führen“.
In einer Stellungnahme auf der Gemeinde-Website hieß es: Die Marktgemeinde „distanziert sich hiermit vom Posting mit nationalsozialistischem Inhalt in den sozialen Medien“ des Gemeinderats.
Quelle: http://noe.orf.at/news/stories/2886334/
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FPÖ Krumbach
27.Dez.2017
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